HSLU meets FMX & ITFS 2018

Es ist wieder Festivalsaison! Wir vom 2. BA, einige vom 1. und 3. BA und Master sind diese Woche in Stuttgart an der FMX und ITFS in Stuttgart.

Mit dem Fernbus ging es nach Kornwestheim, von dort mit der U-Bahn weiter zu unserer Unterkunft, einem gemütlichen Air BnB, welches wir mit anderen FMX-Besuchern geteilt haben (sie machen ihre Ausbildung bei Animation Mentor, haben wir erfahren). Gepäck abladen und ab in die Stuttgarter Innenstadt zum Schlossplatz, wo wir beim Kino Gloria unsere Festivalpässe holen.

Anders als in Annecy muss man hier in Stuttgart nur im Ausnahmefall reservieren. Anstehen und hoffen ist eher die Regel.

Ab an die Events

Eingestiegen bin ich in die FMX mit Shelley’s Eye Candy, einer Sammlung an Animationsfilmen von Shelley Page. Dazu gehörten unter anderen Our Wonderful Nature: The Common Chameleon von Lumatic und drei der Athleticus Shorts von Nicolas Deveaux.

Athleticus – Trampolin Synchronspringen

Weiter ging es am Mittwoch mit einer Masterclass von Craig Caldwell von der University of Utah zu Storytelling – eine super dichte Vorlesung! Wer ohne Vorwissen dasass, hat nun viel zum Nachschlagen (:

Am Donnerstag tauchte ich ins Reich der Geräusche ein: Paula Fairfield, die Creature Sounddesignerin von Game of Thrones und eine absolute Powerfrau, gab einen äusserst interessanten Einblick in die Kreation von Kreaturgeräuschen. Mit klingenden Heilkristallen zum Beispiel brachte sie das frostige Klimpern ins Feuer des Eisdrachen – Spoiler Alert, whoops…

Am Abend gingen wir in die Best of Animation Vorstellung des ITFS, in der zum Thema Idole verschiedenste Kurzfilme aus aller Welt gezeigt wurden, wie zum Beispiel Rabbit von Run Wrake:

https://www.youtube.com/watch?v=fw3XyOyl47Q

Angefressen vom Talk am Donnerstag meldete ich mich für die Masterclass in Creature Sound Design am Freitag an, welche in der Filmakademie in Ludwigsburg stattfand. Das Soundstudio der Filmakademie hat Dolby Atmos! Paula Fairfield beantwortete viele Fragen, zeigte die Stems der Sounds und erklärte ihre konzeptionellen Herangehensweisen ans Creature Sound Design. Ich will mehr davon!

Samstag war ein eher gemütlicher Tag. Die FMX war zu Ende und so besuchten wir das Naturkundemuseum am Löwentor, wo es einen kurzen aber spannenden Abriss über die Erdgeschichte gab, sowie Chicken Nuggets in Dinoform. Yes! Wir genossen die Stadt und das Treiben der Menschen, beobachteten einen Feuerwehrtaucher, tranken Wein und assen Eis.

Nun ist Sonntag und wir verlassen Stuttgart wieder. Vielleicht bis nächstes Jahr!

 

 

Text und Foto: Rhoda Berger

Videos: jeweilige Rechte vorbehalten.

 

“Ugly” ist das neue schön: Nikita Diakur an der FMX 2018

Internationales Trickfilmfestival Stuttgart

FMX

24.–29. April 2018

Eine Postkarte von Christian Gasser

 

Unter dem Motto “Wild and Young” stellten an der FMX junge Animationsfilmerinnen und -filmer ihre Arbeit und ihre Strategien vor. Die interessanteste Präsentation war “Ugly Aesthetics and Dynamic Animation” des heute in Mainz lebenden Russen Nikita Diakur, Autor des vielbeachteten und an vielen Festivals – darunter auch Fantoche – ausgezeichneten Kurzfilms “Ugly”. Erzählweise, Inspirationen, Vorbilder, Ästhetik, Technik, Finanzierung – kaum eine Frage blieb unbeantwortet. An dieser Stelle eine kurze Zusammenfassung.

 

Nikita Diakur: “Ugly” (2017) ©nikitadiakur

Nikita Diakur

Die Anfänge von “Ugly” seien harzig gewesen, erzählte der 32jährige Diakur: “Nach dem Schulabschluss wollte ich unbedingt einen Film machen, um an Festivals eingeladen zu werden, doch zwei Jahre lang verwarf ich Idee um Idee; keine war perfekt genug.”

Verzweiflung und Internet

Das habe ihn zur Verzweiflung und ins Internet getrieben, wo er schliesslich seine Inspiration fand: Die Kurzgeschichte “Ugly the Cat” auf einer Website mit ermutigenden Lebensweisheiten, lustige Demos mit absichtlich schlechten CG-Animationen (https://www.youtube.com/watch?v=HV_DHv9UQzo), Google Deep Minds selbstlernende Animationssoftware (https://www.youtube.com/watch?v=gn4nRCC9TwQ) und Bilder von hässlichen Gebäuden, Autos und Klamotten …

 

Nikita Diakur: “Ugly” (2017) ©nikita diakur

Daraus wurde “Ugly”, die Geschichte einer potthässlichen, einäugigen, von allen verspotteten und gejagten Katze, die in einer sich in galoppierender Auflösung befindlichen Welt Freundschaft sucht. Sie findet sie bei einem Indianerhäuptling, der gerne auf dem Dach sitzt und den Sonnenaufgang mit Friedenspfeife und schamanischen Gesängen begrüsst …

 

Hässlich, schief und dysfunktional

Drei Fragen hätten ihn beim Entwerfen von “Ugly” geleitet, erklärte Diakur: “How do you create a character that surprises you? How would a kid create a character? How would you create a character with your left hand?”

Die Antwort auf diese Fragen liefert “Ugly”: In diesem dank Kickstarter finanzierten Film ist alles hässlich und schief, was hässlich und schief sein kann: Die pink- bis lilafarbene Stadtkulisse, die unförmigen Menschen und Tiere, die wie von unfähigen Puppenspielern geleitet herumhampeln, bizarr verformte und mutierte Dschungeltiere, und das alles ist ständig von allen möglichen und unmöglichen Glitches, Fehlern, Pannen bedroht: Nichts ist gewiss, jede Figur und Form kann jederzeit mutieren oder sich auflösen, und ständig schwirren unmotiviert geometrische Formen durch das Bild. Ausserdem – als würde dies nicht ausreichen – ist alles tief in esoterisch verbrämten Indianerkitsch getunkt. Schrecklich eigentlich, und doch genial.

Nikita Diakur: “Ugly” (2017) ©nikitadiakur

Der Computer als Puppenspieler

Dass man eine neue Technologie erst zu verstehen beginnt, wenn man sie zweckentfremdet, unterläuft und missbraucht, ist eine Binsenwahrheit. Im Fall der Computeranimation hat es nicht zuletzt David O’Reilly, den Diakur auch als Vorbild zitiert, vorgemacht – doch Diakur geht einen grossen und riskanten Schritt weiter, indem er den Computer weitgehend selber animieren lässt.

“Ugly” sei eine Mischung aus Puppenspiel und “dynamic computer simulation”: Diakur befestigte die Charaktere wie Marionetten an unsichtbaren Fäden und liess sie vom Computer bewegen. Dieses Vorgehen sei letztlich näher am Realfilm als am Animationsfilm – die Kontrolle sei weniger gross: “Man weiss nie, was geschehen wird, und das führt zu unerwarteten, verspielten, aber auch organischen und eigenwilligen Resultaten, auf die man als Regisseur wiederum reagieren muss.”

Mit anderen Worten: Der Computer animiert, der Animator schaut zu …

 

Nikita Diakur: “Ugly” (2017) ©nikitadiakur

Das Resultat ist jedenfalls einzigartig und “Ugly” einer der erfolgreichsten Kurzfilme der letzten Jahre. Das liegt indes nicht nur an der Technik und Ästhetik, sondern auch an der Geschichte und den Charakteren: Vordergründig abstossend und lustig ist “Ugly” in Wahrheit auch eine emotionale und berührende Geschichte. “Kitsch”, sagt Diakur dazu, “aber spirituell.”

Christian Gasser

Online-Release von “Ugly”: August 2018


Links:

http://ugly-film.com/

“Ugly”-Trailer

“Ugly Dynamics” (Kurze, aber gute Einführung in seine “dynamische Animation)

“Making Ugly” (ein älteres Referat)

 

 

Ninja-Attacken und Tintenfisch-Duelle an der FMX 2018

Internationales Trickfilmfestival Stuttgart

FMX

  1. – 29. April 2018

Eine Postkarte von Christian Gasser

Seine Anfänge seien einfach, logisch und folgerichtig gewesen, erzählte ein strahlender Ernest Yale und zeigte das Bild eines kleinen Buben vor einem Commodore-Computer: Sein strenger Vater habe alles verboten, was mit Computer und vor allem Games zu tun hatte. Als seine Schule die ersten Computer anschaffte, habe er rasch begriffen, wie diese funktionieren – und er habe als erstes seine eigenen “Pacman”- und “Space Invaders”-Variationen programmieren. Sein grösstes Vergnügen, fuhr Yale in seiner Präsentation “NINJAGO The Ride – Become a Ninja” (https://fmx.de/program2018/event/12687) fort, sei es aber nicht gewesen, selber zu spielen, sondern seinen Freunden beim Spielen zuzuschauen und die Spiele ihren Wünschen gemäss zu optimieren …

Heute realisiert der Gründer und CEO der kleinen (“only 200 employees”) Firma Triotech (Montréal) “interactive dark rides” für Vergnügungsparks – Geister- und andere Bahnen durch virtuelle Erlebniswelten, in denen die Besucher nicht nur von Figuren und Effekten erschreckt und bedroht wird, sondern sich wehren kann, indem man diese mit Kanonen abknallen oder mit Handbewegungen vertreiben oder in ihre Bestandteile auflösen kann.

 

Blasters vs. Handbewegungen

Blasters, so nennt Yale die VR-Kanonen, seien ein Problem, da Kinder diese als erstes zertrümmern. Deshalb entwickelte er im Auftrag von Lego für “NINJAGO The Ride” die notwendige Software, um mit den angreifenden Ninjagos mittels Handbewegungen zu interagieren, sprich: die Ninjagos mit kungfuähnlichen Bewegungen zu bekämpfen …

 


NINJAGO The Ride ©Legoland/Triotech

 

Das sieht ziemlich dämlich aus, aber Yale wies stolz auf die strahlenden Gesichter hin, die die Kids und ihre Eltern auf den Filmbeispielen zur Schau tragen – es scheint echt Spass zu machen.

Und als der nette Herr Yale weiter und weiter erzählt vom Potenzial dieser virtuellen Vergnügungs- und Themenparkbahnen und dabei alle Register zieht des FMX-typischen Edu-Info-Mercials, dieser Mischung aus technischen Informationen, Visionen und PR in eigener Sache, muss ich sanft weggedämmert sein …

 

Ninjaglobis

… und sass plötzlich wieder im Zugabteil, in welchem ich ein paar Stunden zuvor mit Amélie, Louis und Kilian nach Stuttgart gebummelt war. Wir schwärmten gerade über Jürgens schmucke Scheiterbeige für unseren FMX-Stand, als vier Globis mit Hellebarden Armbrüsten und Spätzlekanonen den Waggon enterten. Wir, nicht faul, stellten uns dem Kampf, und mit dynamischen Handbewegungen …–

Ich erspare Euch die Details dieses spektakulären, an Special- und Visual-Effects reichen Kampfs, es würde vermutlich eh niemand aus dieser Szene eine Bahn bauen wollen, nicht einmal für die Lozärner Määss.

Jedenfalls fuhren wir gerade am Rheinfall vorbei, als Kilian das Fenster aufriss und den Waggon flutete. Die Globis wurden weggespült, wir auch, und um Atem ringend fand ich mich auf dem Grund des Ozeans wieder, zwischen Rochen, Haien und kopulierenden, nein, kämpfenden Tintenfischen.

 

Immersion ohne Sauerstoffflaschen

Virtuelle Unterwasserwelten hätten viele Vorteile, erklärte eine Stimme: Man müsse keine Aquarien mehr putzen, keine Fensterscheiben reinigen, man brauche weder Tierfutter noch Tierärzte und erspare sich alle Konflikte mit Tierschützern.

Offenbar hatte die nächste Präsentation bereits begonnen: “National Geographic Encounter: Ocean Odyssey” von Thilo Ewers (https://fmx.de/program2018/event/12730), dessen Firma Pixomondo im Auftrag der amerikanischen Naturzeitschrift in der alten Druckerei der New York Times beim Times Square eine virtuelle Reise in zehn Räumen durch den Ozean inszeniert.

Ocean Odyssey ©National Geographics

Man könne, betonte Thilo Ewers immer wieder, mit den Fischen interagieren – auf der Leinwand sahen wir Kinder, die auf die am Boden liegenden Rochen zu hüpfen versuchten. “You can interact with” – ein FMX-Mantra. “You can interact with”, die Interaktion als Selbstzweck, aber selten wird begründet, was diese Interaktion tatsächlich bringt.

Diese Unterwasserwelt bietet die totale Immersion im Ozean – allerdings auf Kosten der Realität, echter Fische. Die Frage, was wichtiger ist – Immersion oder echte Fische – wird nicht aufgeworfen. Diese “Ocean Odyssey” würde ich aber sofort besuchen, das ist klar. Meine Kinder wären jedoch frustriert, dass tagsüber keine Haie auftauchen – man wolle schliesslich Kinder nicht erschrecken. Dabei finden Kinder doch nichts cooler als Haie …

Christian Gasser

 

Mila – Animated Short Film

Cinzia Angelini

Cinzia Angelini ist eine energiegeladene Frau, die schon seit über 20 Jahren im Animationsbuisness mit dabei ist. Begonnen hat Sie mit der klassischen Animation und später arbeitete Sie auch in der 3D Animation. Noch dazu kommt, dass Sie Story Artist ist.

Die talentierte Powerfrau hat uns kürzlich an unserer Schule besucht, um dem fünften Semester ein kurzes Feedback zu den Auftragsarbeiten zu geben und ihren neusten, fast fertigen, animated Short Film „Mila“ zu präsentieren.

Nachdem Sie eine Zeit in London und München für Amblimation (Produktionsfirma von Steven Spielberg) und Warner Brothers gearbeitet hat, macht Sie sich auf nach Amerika um für Dreamworks zu arbeiten. Ihr Weg führte sie durch viele verschiedene Kollaborationen mit all den grossen Studios in Hollywood. Es handelt sich dabei um Firmen wie: Sony Imageworks, Walt Disney Animation, Warner Brothers, und Illumination Entertainment.

Daraus resultieren Filme wie: “Balto,” “Prince of Egypt,” “Eldorado,” “Spirit,” “Sinbad,” “Spider-man 2″ (Best Visual Effects Oscar Winner, 2005), “Open Season,” “Meet the Robinsons,” “Bolt,” “The Minions Movie” und “Despicable Me 3” und “Minions Mayem”.

Momentan ist Cinzia Angelini mit ihrem eigenen Projekt beschäftigt. Sie ist Autorin und Regisseurin von ihrem 40 minütigen Short „Mila“. Dazu unten mehr.

Quelle

Mila

Im Karussell drehend, sitzt das glückliche Mädchen Mila. Alles ist farbig, alles ist fröhlich, die Welt ist heil. Plötzlich kippt die Stimmung. Alles wird zu braunen Trümmern. Wir sind in Trento Italien 1943, Bomben schlagen ein, das Karussell ist zerstört und auch Milas Kindheit.

So beginnt „Mila“ der Film. Mila ist die Geschichte von Cinzia Angelinis Mutter. Die Geschichte spielt in Italien während der Mussolini-Herrschaft im Zweiten Weltkrieg. Es handelt sich dabei nicht um einen politischen, historischen Film, sondern um ein Portrait der Leute aus dieser Zeit. Es werden keine Soldaten gezeigt und die Kampfflugzeuge sind neutral gestaltet.

Der Prozess

Die Produktion von Mila startete 2010. Speziell an dem ganzen Film ist, dass er mit 250 freiwilligen Mitarbeitern aus 25 Ländern gemacht wurde. Doch diese Leute versammelten sich nicht an einem Ort, sondern kommunizierten über Skype, Slack und tauschten Daten aus über einen Server. Also ob diese Herausforderung schon nicht genug wäre, gab es auch noch sprachliche Schwierigkeiten.

Trotz der anspruchsvollen Organisation, wurden alle Produktionsschritte gekonnt durchgeführt.

Der Film wird ohne Dialog gehalten, um universal zu sein. Das ist auch der Grund für den Namen Mila. Mila ist in vielen Ländern bekannt und aussprechbar. Mila ist nicht nur der Charakter, der Cinzias Mutter verkörpert. Sie verkörpert vielmehr die Zivilbürger die im Krieg zu Leiden hatten.

„It is important to belive in your work“ – Cinzia Angelini 2017

Ein weiterer schwieriger Part am ganzen war, dass Angelini viele Charakter wollte für Menschenmengen. Das heisst auch viele Characterdesigns. Man riet ihr zwar davon ab, doch das hielt Angelini nicht auf.

Ein guter alter Tipp hierbei ist; bei einem bereits vorhandenen Charakter Farben oder Accessoires zu verändern.

Cinzia hat das Storyboard nicht selber gemacht. Emanuela Lozzi, eine Storyboarderin bei Laika, übernahm diesen Part. Cinzia Angelini empfiehlt es auch anderen, das Storyboard nicht selber zu machen, wenn man die Geschichte schreibt, weil man dem Thema oft zu nahe steht. Der Storyboarder kann die Geschichte mit Abstand betrachten und sieht es aus einem anderen Winkel.

Die Recherche

Was Angelini wie auch so viele andere erfolgreiche Persönlichkeiten im Business immer wieder betonen, ist die Wichtigkeit der Recherche!

Für den Film wurden viele alte Bilder von Trento angeschaut. Besuche vor Ort gehörten auch dazu. Es ist sehr wichtig, dass die Lokalitäten auch eine Bedeutung haben. Das verleiht dem Film eine starke Stimmung.

Natürlich war es bei der Materialbeschaffung eine grosse Hilfe, dass Angelinis Protagonistin ihre eigene Mutter ist.

Technische Angelegenheiten

„Don’t make a scarf!“ – Cinzia Angelini 2017

Es ist eines der schwersten Accessoires überhaupt. Besonders einen so luftigen wie Mila ihn trägt. Gebt also beim Filmgucken Acht auf den Schal. Es ging viel Arbeit in das flauschige Kleidungsstück.

Auch einer der schwersten Angelegenheiten waren wenig überraschend die Rigs. Ein Rig ist das Skelett der Figur. Damit kann man das starre Model bewegen.

Jetzt kommen wir zu einem „nerdigeren“ Part. Digital Matte Painting ist eine geniale Software. Damit wird eine 2D Malerei auf 3D projiziert. Also kein Modeling, die Kamera darf jedoch nicht zu stark bewegt werden. Diese Software ist ideal für wide shots für Städte. Angelini meinte, sie hätte es gerne öfters angewandt.

Warum CGI und nicht 2D?

Bei „Bolt“, damals noch mit dem Arbeitstitel „American Dog“, wurde viel mit unterschiedlichen Renders experimentiert – Render ist das Herausspielen des Filmes, um ihm den finalen Look zu geben. Dabei kamen viele gute Stile heraus. Angelini war inspiriert davon und entschied sich deshalb später bei ihrem Projekt auch für die 3D Technik.

Oft hinterfragte Sie sich jedoch selbst in ihrer Entscheidung. Am Schluss kann Sie jedoch sagen, dass es die richtige Wahl war.

Als kleiner Trost für 2D Liebhaber sind die End Credits in 2D gemacht worden. Es handelt sich dabei um einen alten Still der Illustration (mit einer Papierstruktur im Hintergrund).

 

„Mila“ wird bald fertig sein. Cinzia Angelini hat bewiesen das man einen High Quality CGI Film mit unterschiedlichsten Menschen an unterschiedlichsten Orten machen kann. Stimmt die Motivation und die Organisation, so wird auch das Resultat stimmen!

 

Vielen Dank Cinzia Angelini!

–Leoni Dietrich–

 

Mini Credits

Nur ein Bruchteil der Leute die Angelini während ihres Vortrages erwähnt hatte.

Tätigkeit Name Firma Info Land
Storyboarder Emanuela Lozzi Laika
Musik Flovio Gargano
Painting Alexandra Kavalova Canada
Character Design (Mila) Luisa Grane

Hat Angelini kennengelernt bei Dreamworks

War zuerst Animator, jetzt Characterdesigner

USA/Argentina
Modelling Mila Philippe Brochu Dreamworks USA/Canada
Modelling Texturing Ruchita Jewal Modellt und texturierte Angelinis lieblings Prop: Cuckoo Clock
Visuall Story Bruce Block
Lighter Geoffrey Duch Frankreich

 

 

 

Die LuMAA ist wieder da!

 

Diesen Sommer findet zum zweiten Mal die Lucerne Masters Academy of Animation statt. Durchgeführt wird der sechswöchige 3D-Animations-Workshop von und an der HSLU in den Räumlichkeiten des Animationslehrganges. Studenten die sich mit ihrem persönlichen Showreel beworben haben und angenommen wurden, dürfen an diesem Kurs teilnehmen.

Profis aus allen Winkeln der Welt kommen nach Emmenbrücke um den wissbegierigen Studenten das Animieren beizubringen. Die Dozenten sind von renommierten Firmen wie: DreamWorks, Pixar, ILM und Weta Digital.

Aber nicht nur die Dozenten nehmen einem weiten Weg auf sich, auch Studenten aus Potsdam (DE), Viborg (Dänemark) und Baden-Württemberg (DE) gesellen sich zu den HSLU-Studenten und Alumni, um von den Meistern zu lernen.

LuMAA Programm:


Block 1: Back to the Basics

1. Woche: 31. Juli – 4. August 2017
Character Walk
Simon Christen  &  K.C. Roeyer

 

2. Woche: 7. August – 11. August 2017
Close up acting shot / lip sync
Stefan Schumacher (Showreel)

 


Block 2: Creature Animation shot

3. Woche: 14. August – 18. August 2017
Part 1: Blocking
Michael Aerni (Showreel)  &  Lukas Niklaus  (Showreel)

 

4. Woche: 21. August – 25. August 2017
Part 2: Polish
Lukas Niklaus

 


Block 3: Full Body Animation shot for Feature Animation

5. Woche: 28. August – 1. September 2017
Part 1: Blocking
Jean-Denis Haas  (Vimeo)

 

6. Woche: 4. September – 8. September 2017
Part 2: Polish
Thomas Grummt (Showreel)

 


Den Unterricht kann man sich in Etwa so vorstellen: Die Dozenten geben Inputs, danach können die Studenten das Gelernte anwenden und die Dozenten gehen währenddessen von Student zu Student um persönliches Feedback zu geben. Zwischendurch zeigen die Dozenten auch eigene Arbeiten oder Sachen, die sie inspirieren. Einmal, als ich gerade hereinspazierte, lief dieses Meisterwerk: “Lizzy — The chicken” Great ideas are everywhere.

Da es so viele unterschiedlichen Dozenten sind, ist in diesem Workshop nie ausgelernt. Es wird repetiert, vertieft und neues dazugelernt.

Nach dem Unterricht wird oft auch noch mit den Dozenten etwas unternommen. Bei schönem Wetter lassen die Studenten den Tag am Fluss ausklingen, schmeissen den Grill an oder gehen miteinander etwas Trinken. Einmal gingen sie sogar ins Kino, um mit Michael Aerni und Lukas Niklaus «War of the Planet of the Apes» zu schauen, an dem die Beiden mitgearbeitet haben. Connections werden geknüpft und das Animation Know-How wird verfeinert. Dozenten und Studenten sind auf einer Wellenlänge.

Showreels aus dem letzten Jahr

Die Studenten befinden sich momentan noch im Schlussspurt des Workshops. Wen das Endresultat aber jetzt schon wundernimmt, kann sich vom letzten Jahr zwei Showreels anschauen.

1) von Ramón Arango
Wer den Blog liest, weiss auch schon bereits um wen es sich hierbei handelt. Ramón schloss 2017 mit Proxy, den er zusammen mit Haidi Marburger und Nina Hoffmann machte, ab.

Ramon: Showreel LuMAA 2016

2) von Monika Jagodzinski
Monika schloss 2015 mit The Valley Below (Trail) ab, den sie zusammen mit Charmaine Bossert, Jonas Habermacher, Joel Hofmann, Matthias Huber und Dominic Lutz drehte.

Monika: Showreel LuMAA 2016

 

Wer noch mehr Infos möchte, kann hier auf den LuMAA Button gleich rechts oben vom Blogeintrag klicken.

Da gibt’s noch einen Videozusammenschnitt vom letzten Jahr und genauere Angaben zu den Dozenten.

– Leoni Dietrich –

Promotion Day für die 3BA

Dass nach dem Abschluss nicht einfach mit der Hochschule Luzern, Design & Kunst, BA Animation adieu gesagt ist, zeigt sich am Beginn des eigentlichen Festival-Lebens der Abschlussfilme erst nach der Entgegennahme der Diploma.

Damit die RegisseurInnen/DirektorInnen der diesjährigen 14 Abschlussprojekte nicht ganz im sommerlichen Regen stehen werden, veranstalten wir jedes Jahr für die Abschluss-Studierenden einen Promotion Day. Chantal Molleur (Verantwortliche Promotion BA Animation), Lea  Hunziker (künstlerische Assistenz, BA Animation), Veronica Lingg (Filmemacherin Ivan’s Need, 2015), Gerd Gockell (Dozent und Produzent), Oliver Aemisegger (Partner, Artdirector Frame eleven, Zürich) und Jürgen Haas (Studienleiter BA Animation) präsentierten in Inputs ihre Erfahrungen, Anforderungen und Verantwortlichkeiten.

Was macht die HSLU Promotion genau? Was muss ich als FilmemacherIn unternehmen, damit ein Film an Festivals läuft? Darf ich an x-welche Festivals den Film einsenden? Weshalb ist ein Youtube/Vimeo Upload meines Films total unklug? Was gilt es vorzubereiten, wenn ich an ein Festival eingeladen werde und vor Publikum/Produzenten/Medien mein Film präsentiere? Was macht eigentlich ein Produzent? Was bedeutet Tantieme? Was heisst Selbständigkeit genau? Gibt es Richtlöhne, wenn ja, wie sind diese definiert? Welche Skills dienen einer Anstellung bei einer Werbeagentur? Was bedeutet es, für die Werbung zu arbeiten? Was bedeutet Corporate? Broadcast Design? Was sind No Goes bei Bewerbungen?

Jürgen Haas Schluss-Plädoyer: Hört auf den Bauch, die Intuition ist wichtig!

Eine gute Abwechslung zum Abschluss-Run, die motiviert, im Sommer vorbereitet auf die Festival-Seasons zu sein.

Wir freuen uns auf zahlreiches Einsenden und genügend “Schnuuf” bei der Einsendetätigkeit ab Sommer. Gerüstet seid ihr nun… theoretisch

Lea Hunziker

Die Überwindung des Röstigrabens mit StopMotion

Der Himmel über La-Chaux-de-Fonds ist blau und die Zugfahrt dorthin idyllisch. Die Stadt zählt knappt 40’000 Einwohner und wirkt doch an diesem Freitag Nachmittag erstaunlich ruhig. An einem solchen Tag spazieren Dominique Birrer (derzeit im Masterstudiengang Animation) und ich zur Festivallocation eines neuen StopMotion-Festivals namens “Gésticulation” (gesticulation.ch)

Das Festivalzentrum befindet sich “au LAC”. Doch La-Chaux-de-Fonds hat keinen See: Le LAC, das ist das “Labor Autogéré de Création”, ein dreistöckiges, leicht heruntergekommenes Haus am Stadtrand. Das Erdgeschoss dient sowohl als Festivalzentrum als auch als Ausstellungsraum. Wie gebannt bleiben wir erst mal vor einem unglaublich schönen Set des bekannten Kurzfilms “Monsieur L’Assassin X” von Antonio Veiras & Lynn Devillaz stehen. Dann finden wir Nathan Jucker und sein Team.

Eine sympathischere und herzlichere Runde hätte man sich ausser auf dem Jakobsweg wohl kaum vorstellen können. Es stellt sich heraus, dass dieses Festival sich aus einer handvoll Freunden aus dem Labor Autogéré und der Filmschule HEAD heraus entwickelt hat. Zum Leben erweckt hat dieses Festival hauptsächlich Nathan, der seit 12 Jahren für Events organisatorisch tätig ist, und nun Lust hatte etwas Eigenes aufzubauen. “Ich mache gerne meine Passionen zum Beruf, denn das gibt ihnen Platz in meinem Leben und lässt mich sie neu entdecken und auch vertiefen.

So hat er auch seiner Leidenschaft StopMotion Form gegeben, die ihn seit seiner Kindheit durch “Pingu” und “Wallace and Gromit” begleiten. Aber nicht nur dadurch: “Meine Mutter hatte damals ein Marionettentheater in La-Chaux-de-Fonds gegründet, eine Technik die für mich sehr nahe am StopMotion ist, da sie ebenfalls toter Materie Leben einzuhauchen vermag.

Diese Faszination für die Magie der Animation, die mal auf feinfühliger Arbeit mit Kleinteilen basiert, mal aber auch grob und lustvoll direkt sein kann, ist auch in der Programmation spürbar. Kurzfilmprogrammblöcke dominieren die Nachmittagsvorführungen, abends werden Langspielklassiker wie Jan Svankmajer’s “Alice in Wonderland” oder modernere Filme wie “Fantastic Mr. Fox” gezeigt, aber auch Masterclasses werden geboten; zum Beispiel mit dem experimentellen Filmemacher Yannick Lecoeur, der einen humorvollen und spannenden Einblick in die Entstehund seines eigenen Legetrick-Langfilms präsentierte. Die Vorführungsräume befinden sich zwei Gehminuten vom LAC entfernt in einem zweistöckigen Gebäude namens “La Machine à Truc” (“die Dingsmaschine”).

Die Hochschule Luzern – Design & Kunst durfte sich einem sehr aufmerksamen und buntem Publikum zweimal mit einem Kurzfilmblock vorstellen. Das Feedback zum Programm war durchgehend positiv und auf Fragen von einzelnen Zuschauern konnte an der eigens eingerichteten Bar eingegangen werden. Dass die Hochschule an diesem Festival präsent sein durfte, war auch keine Selbstverständlichkeit. Viele Zuschauer – und auch viele Organisatoren – waren sich der Existenz eines Animationsstudiengangs in der Deutschschweiz gar nicht recht bewusst. Der Röstigraben existiert also auch in einer so überschaubaren Branche wie der Schweizer Animationsszene!

Die kleinen Säle und die Präsenz des Organisationsteams inmitten der Gäste führte zu einer sehr familiären Atmosphäre. Nathan und sein Team ziehen denn auch eine positive Bilanz auf die diesjährige Ausgabe.

Unser Team würde gerne weiterhin diese Begegnungszonen zwischen den Organisatoren, dem Publikum und den eingeladenen Gästen aufrechterhalten“, meint Nathan in einem späteren E-Mail. “Diese menschliche Ebene geht bei den meisten anderen Events komplett verloren.”

Was wünschen sich Nathan und sein Team also für eine allfällige zweite Ausgabe? “Die diesjährige Edition hat uns gezeigt, dass das Projekt realisierbar ist, und das motiviert uns auf jeden Fall in der Zukunft einen weiteren Event zu planen”, sinniert er. “Im grossen Ganzen hat unser Verein auf jeden Fall das Ziel, die Faszination des StopMotion Films aufzuzeigen und dem Publikum zugänglich zu machen. In unserer Region und vielleicht am Ende sogar in der ganzen Schweiz.”

Jane Mumford

Gesticulation_YannickLecoeur

Gesticulation_HSLU

Think Tank Drehbuch am FIFF Fribourg 31.3.14

Wie verläuft der Schreibprozess eines Projekts und zu welchem Zeitpunkt trifft man die richtigen Entscheidungen? Und wie behandelt man einen realitätsbezogenen Stoff, ohne sich zu sehr von Sensationen leiten zu lassen? RegisseurInnen und DrehbuchautorInnen, die ihre Filme am FIFF präsentieren, stellen ihre Arbeitsweise vor. Mit SpezialistInnen und mit VertreterInnen der Schweizer Filmbranche wird vorab untersucht, wie eine sinnvolle Autorenförderung aussehen sollte.

 

Teilnehmende:

Alejandro Fadel (Regisseur, Drehbuchautor – Argentinien)
Margaret E. Glover (Drehbuchberaterin, Lehrbeauftragte an der Regent’s Univerity London – England)
Ravi Kumar (Regisseur, Drehbuchautor – Indien)
Erik Matti (Regisseur, Drehbuchautor – Philippinen)
Frédéric Mermoud (Regisseur, Drehbuchautor, Professor Filmdepartement ECAL – Schweiz)
Stéphane Mitchell (Drehbuchautorin – Schweiz)
Sharham Mokri (Regisseur, Drehbuchautor – Iran)
Lilian Räber (Redaktionsleiterin Film und Serie SRF – Schweiz)
Zohreh Ahmadpoor Samany (Dramaturgin – Iran)
Ana Sanz-Magallón (Drehbuchberaterin – Spanien)
Jacqueline Surchat (Bereichsverantwortliche Drehbuch FOCAL – Schweiz)

Moderation:

Marcy Goldberg (Filmhistorikerin und Medienberaterin), Cathy Flaviano (Stellvertretende Leiterin, SRF 4 News)

Sprache: Deutsch/Französisch

Die Teilnahme ist gratis. Anmeldung empfohlen: forum@fiff.ch

François Chalet am Anima in Brüssel

Präsentation am Anima in Brüssel
Freitag, 7. März um 14.30h im Studio 1
François Chalet stellt EXPANDED ANIMATION und seine eigenen Arbeiten vor.

http://www.animafestival.be/program.php?ln=3&pageID=7

Expanded Animation, by François Chalet:

“With him, animation can’t keep still and spills out of the screen onto walls, into streets, shows, museums, festivals, celebrations and clubs. In short, it’s no longer animation but Expanded Animation. With his minimalist style, François Chalet is a visual artist, illustrator, animator and maker of commercials, shorts and music videos. He also teaches at the Hochschule in Lucerne and is committed to unleashing the genre and adorning all available spaces with his colourful fun designs.”

(Quelle: http://www.animafestival.be/movie.php?pageID=28&ln=3; Animafestival 7.3.14)

Françoischalet.ch

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“Zurich Festival”

 

 

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“Les tours du Chalet”

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“demain” Foto by Shimizu Toshiro

Master Talk: Montag, 10.3.2014 17.30h

Gerne kündigt der Master Design Studiengang folgenden Master Talk an:

Im MA Design Talk #14.1 besucht uns Aurel Aebi, Designer und Mitbegründer des ateliers oï.

Er referiert über die disziplinübergreifende und experimentelle Arbeitsweise des Ateliers,
den Zusammenhalt innerhalb des Teams und die enge Beziehung zum Material.
Er stellt Projekte aus verschiedenen Disziplinen (Architektur, Innenarchitektur,
Szenografie, Design) vor, welche in Relation zueinander stehen,
da sie sich gegenseitig beeinflussen und befruchten bzw. sich das eine aus dem anderen entwickelt.
Der Talk findet am Montag, 10.3., wie gewohnt um 17.30, im Raum 206/207 statt.