Stuttgarter Eindrücke

6 Tage Stuttgart. Vom kritischen Einhorn, über Gin-Tonic zu Ugly die Katze, dies waren einige Stuttgarteindrücke.

Text und Bild: Louis Möhrle
Beitragsbild: Markus Eberhard

HSLU meets FMX & ITFS 2018

Es ist wieder Festivalsaison! Wir vom 2. BA, einige vom 1. und 3. BA und Master sind diese Woche in Stuttgart an der FMX und ITFS in Stuttgart.

Mit dem Fernbus ging es nach Kornwestheim, von dort mit der U-Bahn weiter zu unserer Unterkunft, einem gemütlichen Air BnB, welches wir mit anderen FMX-Besuchern geteilt haben (sie machen ihre Ausbildung bei Animation Mentor, haben wir erfahren). Gepäck abladen und ab in die Stuttgarter Innenstadt zum Schlossplatz, wo wir beim Kino Gloria unsere Festivalpässe holen.

Anders als in Annecy muss man hier in Stuttgart nur im Ausnahmefall reservieren. Anstehen und hoffen ist eher die Regel.

Ab an die Events

Eingestiegen bin ich in die FMX mit Shelley’s Eye Candy, einer Sammlung an Animationsfilmen von Shelley Page. Dazu gehörten unter anderen Our Wonderful Nature: The Common Chameleon von Lumatic und drei der Athleticus Shorts von Nicolas Deveaux.

Athleticus – Trampolin Synchronspringen

Weiter ging es am Mittwoch mit einer Masterclass von Craig Caldwell von der University of Utah zu Storytelling – eine super dichte Vorlesung! Wer ohne Vorwissen dasass, hat nun viel zum Nachschlagen (:

Am Donnerstag tauchte ich ins Reich der Geräusche ein: Paula Fairfield, die Creature Sounddesignerin von Game of Thrones und eine absolute Powerfrau, gab einen äusserst interessanten Einblick in die Kreation von Kreaturgeräuschen. Mit klingenden Heilkristallen zum Beispiel brachte sie das frostige Klimpern ins Feuer des Eisdrachen – Spoiler Alert, whoops…

Am Abend gingen wir in die Best of Animation Vorstellung des ITFS, in der zum Thema Idole verschiedenste Kurzfilme aus aller Welt gezeigt wurden, wie zum Beispiel Rabbit von Run Wrake:

https://www.youtube.com/watch?v=fw3XyOyl47Q

Angefressen vom Talk am Donnerstag meldete ich mich für die Masterclass in Creature Sound Design am Freitag an, welche in der Filmakademie in Ludwigsburg stattfand. Das Soundstudio der Filmakademie hat Dolby Atmos! Paula Fairfield beantwortete viele Fragen, zeigte die Stems der Sounds und erklärte ihre konzeptionellen Herangehensweisen ans Creature Sound Design. Ich will mehr davon!

Samstag war ein eher gemütlicher Tag. Die FMX war zu Ende und so besuchten wir das Naturkundemuseum am Löwentor, wo es einen kurzen aber spannenden Abriss über die Erdgeschichte gab, sowie Chicken Nuggets in Dinoform. Yes! Wir genossen die Stadt und das Treiben der Menschen, beobachteten einen Feuerwehrtaucher, tranken Wein und assen Eis.

Nun ist Sonntag und wir verlassen Stuttgart wieder. Vielleicht bis nächstes Jahr!

 

 

Text und Foto: Rhoda Berger

Videos: jeweilige Rechte vorbehalten.

 

“Ugly” ist das neue schön: Nikita Diakur an der FMX 2018

Internationales Trickfilmfestival Stuttgart

FMX

24.–29. April 2018

Eine Postkarte von Christian Gasser

 

Unter dem Motto “Wild and Young” stellten an der FMX junge Animationsfilmerinnen und -filmer ihre Arbeit und ihre Strategien vor. Die interessanteste Präsentation war “Ugly Aesthetics and Dynamic Animation” des heute in Mainz lebenden Russen Nikita Diakur, Autor des vielbeachteten und an vielen Festivals – darunter auch Fantoche – ausgezeichneten Kurzfilms “Ugly”. Erzählweise, Inspirationen, Vorbilder, Ästhetik, Technik, Finanzierung – kaum eine Frage blieb unbeantwortet. An dieser Stelle eine kurze Zusammenfassung.

 

Nikita Diakur: “Ugly” (2017) ©nikitadiakur

Nikita Diakur

Die Anfänge von “Ugly” seien harzig gewesen, erzählte der 32jährige Diakur: “Nach dem Schulabschluss wollte ich unbedingt einen Film machen, um an Festivals eingeladen zu werden, doch zwei Jahre lang verwarf ich Idee um Idee; keine war perfekt genug.”

Verzweiflung und Internet

Das habe ihn zur Verzweiflung und ins Internet getrieben, wo er schliesslich seine Inspiration fand: Die Kurzgeschichte “Ugly the Cat” auf einer Website mit ermutigenden Lebensweisheiten, lustige Demos mit absichtlich schlechten CG-Animationen (https://www.youtube.com/watch?v=HV_DHv9UQzo), Google Deep Minds selbstlernende Animationssoftware (https://www.youtube.com/watch?v=gn4nRCC9TwQ) und Bilder von hässlichen Gebäuden, Autos und Klamotten …

 

Nikita Diakur: “Ugly” (2017) ©nikita diakur

Daraus wurde “Ugly”, die Geschichte einer potthässlichen, einäugigen, von allen verspotteten und gejagten Katze, die in einer sich in galoppierender Auflösung befindlichen Welt Freundschaft sucht. Sie findet sie bei einem Indianerhäuptling, der gerne auf dem Dach sitzt und den Sonnenaufgang mit Friedenspfeife und schamanischen Gesängen begrüsst …

 

Hässlich, schief und dysfunktional

Drei Fragen hätten ihn beim Entwerfen von “Ugly” geleitet, erklärte Diakur: “How do you create a character that surprises you? How would a kid create a character? How would you create a character with your left hand?”

Die Antwort auf diese Fragen liefert “Ugly”: In diesem dank Kickstarter finanzierten Film ist alles hässlich und schief, was hässlich und schief sein kann: Die pink- bis lilafarbene Stadtkulisse, die unförmigen Menschen und Tiere, die wie von unfähigen Puppenspielern geleitet herumhampeln, bizarr verformte und mutierte Dschungeltiere, und das alles ist ständig von allen möglichen und unmöglichen Glitches, Fehlern, Pannen bedroht: Nichts ist gewiss, jede Figur und Form kann jederzeit mutieren oder sich auflösen, und ständig schwirren unmotiviert geometrische Formen durch das Bild. Ausserdem – als würde dies nicht ausreichen – ist alles tief in esoterisch verbrämten Indianerkitsch getunkt. Schrecklich eigentlich, und doch genial.

Nikita Diakur: “Ugly” (2017) ©nikitadiakur

Der Computer als Puppenspieler

Dass man eine neue Technologie erst zu verstehen beginnt, wenn man sie zweckentfremdet, unterläuft und missbraucht, ist eine Binsenwahrheit. Im Fall der Computeranimation hat es nicht zuletzt David O’Reilly, den Diakur auch als Vorbild zitiert, vorgemacht – doch Diakur geht einen grossen und riskanten Schritt weiter, indem er den Computer weitgehend selber animieren lässt.

“Ugly” sei eine Mischung aus Puppenspiel und “dynamic computer simulation”: Diakur befestigte die Charaktere wie Marionetten an unsichtbaren Fäden und liess sie vom Computer bewegen. Dieses Vorgehen sei letztlich näher am Realfilm als am Animationsfilm – die Kontrolle sei weniger gross: “Man weiss nie, was geschehen wird, und das führt zu unerwarteten, verspielten, aber auch organischen und eigenwilligen Resultaten, auf die man als Regisseur wiederum reagieren muss.”

Mit anderen Worten: Der Computer animiert, der Animator schaut zu …

 

Nikita Diakur: “Ugly” (2017) ©nikitadiakur

Das Resultat ist jedenfalls einzigartig und “Ugly” einer der erfolgreichsten Kurzfilme der letzten Jahre. Das liegt indes nicht nur an der Technik und Ästhetik, sondern auch an der Geschichte und den Charakteren: Vordergründig abstossend und lustig ist “Ugly” in Wahrheit auch eine emotionale und berührende Geschichte. “Kitsch”, sagt Diakur dazu, “aber spirituell.”

Christian Gasser

Online-Release von “Ugly”: August 2018


Links:

http://ugly-film.com/

“Ugly”-Trailer

“Ugly Dynamics” (Kurze, aber gute Einführung in seine “dynamische Animation)

“Making Ugly” (ein älteres Referat)

 

 

Das aufgehobene Zeit-Raum-Kontinuum reloaded: ITFS & FMX 2018

Internationales Trickfilmfestival Stuttgart

FMX

24.–29. April 2018

Eine Postkarte von Christian Gasser

(Warnung: Dieser Blog besteht zum Teil aus Ausschnitten aus einem Text vom letzten Jahr …)*

Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Liverpools Mohamed Salah den Ball lässig über den Torwart der AS Roman ins Tor lupfte – wunderbar!

Und doch: “I couldn’t care less”, sagte ich Harri Römpötti, einem finnischen Journalisten, den ich vor bald 30 Jahren am Comic-Festival von Angoulême kennenlernte und seither mehrmals jährlich an Festivals treffe.

Dass ich, wie ich am nächsten Morgen beim Frühstück erfuhr, sieben Tore verpasst habe – egal. In der Welt, in der ich mich gerade befinde, hat’s für Fussball keinen Platz.

 

Lob auf die Filterblase

Filterblasen haben natürlich nicht zu Unrecht einen schlechten Ruf. Allerdings sind nicht alle Bubbles nur schlecht; gewisse Bubbles sind im Gegenteil sogar notwendig, bereichernd und wohltuend.

Dazu gehören Animationsfilm-Festivals: Man taucht mehrere Tage tief ein in etwas, das einen wirklich interessiert; man erfährt, was übers Jahr hinweg anderswo gelaufen und entstanden ist, man sammelt Erkenntnisse, Anregungen und Inspiration, man trifft Freunde, die man nur ein- bis zweimal im Jahr trifft, man lernt neue Leute kennen, die zu Freunden werden, die man fortan ein- bis zweimal im Jahr treffen wird, und immer wieder vergewissert man sich dank des Austauschs mit Gleichgesinnten, dass man mit seiner bizarren Leidenschaft nicht allein ist,

 

Risiken und Nebenwirkungen

Festivals haben die Eigenheit, das Raum-Zeit-Kontinuum implodieren zu lassen. Der Raum verengt sich: Über den Festivalzentren wölbt sich eine durchsichtige, aber undurchlässige Blase, die alles verdrängt, was nicht zur Animation gehört. Trump und Nordkorea? Die Young Boys auf Meisterkurs? Gibt’s nicht. Auch die Zeit funktioniert anders: Sie tickt langsam, während man selber schneller lebt. Anders gesagt und um einen hier oft gehörten Begriff aufzugreifen: Ein Festival ist ein Stück real erlebte virtuelle Realität …

Die Risiken und Nebenwirkungen dieser zeiträumlichen Paradoxa sind in Stuttgart besonders gross, denn hier kreuzen und überlappen sich zeitgleich mehrere Anlässe: Das Internationale Trickfilmfestival ITFS, die Film and Media Exchange FMX, der Animation Production Day, die GameZone, das Open-Air-Festival im Schlosspark.

 

Pendelbewegungen und Begegnungen

Möchte man vereinfachen, könnte man behaupten, das ITFS repräsentiere Gegenwart und Vergangenheit, die FMX hingegen Gegenwart und Zukunft; das ITFS stehe für die Kunst, die FMX für die Technik; das ITFS biete Entertainment, die FMX die dafür notwendigen Tools.

Diese Zuspitzung wäre jedoch fahrlässig, denn natürlich gehören ITFS und FMX zusammen; sie sind eng miteinander verknüpft, sie ergänzen und bereichern sich. Deshalb pendeln denn auch die meisten Besucherinnen und Besucher zwischen ITFS und FMX hin und her – und bald bleibt für die Aussenwelt weder Raum noch Zeit, nicht einmal für Fussball.

 

Falafel statt Fussball

Als am Mittwochabend Bayern München und Real Madrid spielten, schaute ich gar nicht erst hin, auch wenn es dann und wann vor den zahlreichen Bildschirmen in den Imbisslokalen laut wurde. Ich stand mit dem estnischen Animationsfilmer Ülo Pikkov in der Bahnhofshalle, verdrückte Falafel im Fladenbrot, debattierte über – was wohl? – Animationsfilm und flüchtete möglichst bald zurück in unseren Wohlfühlbubble und ein spätes Kurzfilmprogramm.

Nun ist Freitagmorgen. Zeit für das Frühstück. Dann werde ich mich auf den Weg zu einem weiteren langen, anstrengenden, aber anregenden Tag machen. Am Sonntagmittag fahre ich zurück in die richtige Welt. Nach gefühlten zwei oder drei Wochen in dieser wunderbaren Animationsfilm-Blase.

Christian Gasser

 

*Filmprogramme und Speaker ändern sich, das Wesen eines Festivals bleibt sich aber gleich. Zum Originaltext von 2017: https://animation-luzern.ch/2017/05/05/das-aufgehobene-zeit-raum-kontinuum/

Ninja-Attacken und Tintenfisch-Duelle an der FMX 2018

Internationales Trickfilmfestival Stuttgart

FMX

  1. – 29. April 2018

Eine Postkarte von Christian Gasser

Seine Anfänge seien einfach, logisch und folgerichtig gewesen, erzählte ein strahlender Ernest Yale und zeigte das Bild eines kleinen Buben vor einem Commodore-Computer: Sein strenger Vater habe alles verboten, was mit Computer und vor allem Games zu tun hatte. Als seine Schule die ersten Computer anschaffte, habe er rasch begriffen, wie diese funktionieren – und er habe als erstes seine eigenen “Pacman”- und “Space Invaders”-Variationen programmieren. Sein grösstes Vergnügen, fuhr Yale in seiner Präsentation “NINJAGO The Ride – Become a Ninja” (https://fmx.de/program2018/event/12687) fort, sei es aber nicht gewesen, selber zu spielen, sondern seinen Freunden beim Spielen zuzuschauen und die Spiele ihren Wünschen gemäss zu optimieren …

Heute realisiert der Gründer und CEO der kleinen (“only 200 employees”) Firma Triotech (Montréal) “interactive dark rides” für Vergnügungsparks – Geister- und andere Bahnen durch virtuelle Erlebniswelten, in denen die Besucher nicht nur von Figuren und Effekten erschreckt und bedroht wird, sondern sich wehren kann, indem man diese mit Kanonen abknallen oder mit Handbewegungen vertreiben oder in ihre Bestandteile auflösen kann.

 

Blasters vs. Handbewegungen

Blasters, so nennt Yale die VR-Kanonen, seien ein Problem, da Kinder diese als erstes zertrümmern. Deshalb entwickelte er im Auftrag von Lego für “NINJAGO The Ride” die notwendige Software, um mit den angreifenden Ninjagos mittels Handbewegungen zu interagieren, sprich: die Ninjagos mit kungfuähnlichen Bewegungen zu bekämpfen …

 


NINJAGO The Ride ©Legoland/Triotech

 

Das sieht ziemlich dämlich aus, aber Yale wies stolz auf die strahlenden Gesichter hin, die die Kids und ihre Eltern auf den Filmbeispielen zur Schau tragen – es scheint echt Spass zu machen.

Und als der nette Herr Yale weiter und weiter erzählt vom Potenzial dieser virtuellen Vergnügungs- und Themenparkbahnen und dabei alle Register zieht des FMX-typischen Edu-Info-Mercials, dieser Mischung aus technischen Informationen, Visionen und PR in eigener Sache, muss ich sanft weggedämmert sein …

 

Ninjaglobis

… und sass plötzlich wieder im Zugabteil, in welchem ich ein paar Stunden zuvor mit Amélie, Louis und Kilian nach Stuttgart gebummelt war. Wir schwärmten gerade über Jürgens schmucke Scheiterbeige für unseren FMX-Stand, als vier Globis mit Hellebarden Armbrüsten und Spätzlekanonen den Waggon enterten. Wir, nicht faul, stellten uns dem Kampf, und mit dynamischen Handbewegungen …–

Ich erspare Euch die Details dieses spektakulären, an Special- und Visual-Effects reichen Kampfs, es würde vermutlich eh niemand aus dieser Szene eine Bahn bauen wollen, nicht einmal für die Lozärner Määss.

Jedenfalls fuhren wir gerade am Rheinfall vorbei, als Kilian das Fenster aufriss und den Waggon flutete. Die Globis wurden weggespült, wir auch, und um Atem ringend fand ich mich auf dem Grund des Ozeans wieder, zwischen Rochen, Haien und kopulierenden, nein, kämpfenden Tintenfischen.

 

Immersion ohne Sauerstoffflaschen

Virtuelle Unterwasserwelten hätten viele Vorteile, erklärte eine Stimme: Man müsse keine Aquarien mehr putzen, keine Fensterscheiben reinigen, man brauche weder Tierfutter noch Tierärzte und erspare sich alle Konflikte mit Tierschützern.

Offenbar hatte die nächste Präsentation bereits begonnen: “National Geographic Encounter: Ocean Odyssey” von Thilo Ewers (https://fmx.de/program2018/event/12730), dessen Firma Pixomondo im Auftrag der amerikanischen Naturzeitschrift in der alten Druckerei der New York Times beim Times Square eine virtuelle Reise in zehn Räumen durch den Ozean inszeniert.

Ocean Odyssey ©National Geographics

Man könne, betonte Thilo Ewers immer wieder, mit den Fischen interagieren – auf der Leinwand sahen wir Kinder, die auf die am Boden liegenden Rochen zu hüpfen versuchten. “You can interact with” – ein FMX-Mantra. “You can interact with”, die Interaktion als Selbstzweck, aber selten wird begründet, was diese Interaktion tatsächlich bringt.

Diese Unterwasserwelt bietet die totale Immersion im Ozean – allerdings auf Kosten der Realität, echter Fische. Die Frage, was wichtiger ist – Immersion oder echte Fische – wird nicht aufgeworfen. Diese “Ocean Odyssey” würde ich aber sofort besuchen, das ist klar. Meine Kinder wären jedoch frustriert, dass tagsüber keine Haie auftauchen – man wolle schliesslich Kinder nicht erschrecken. Dabei finden Kinder doch nichts cooler als Haie …

Christian Gasser

 

Fantoche – Michael Dudok de Wit

Wären der vierstündigen Masterclass habe ich einige Skizzen angefertigt. Zur Abwechslung zeige ich euch anstatt Fotos diese Zeichnungen. Mein englisches Gekritzel könnt ihr ignorieren.

Michael Dudok de Wit

Hier stelle ich euch Dudok de Wits Präsentationen von der Masterclass und vom Industry Day vor. Da sich die Informationen ergänzen und wiederholen, präsentiere ich es als Ganzes.

 

Dudok de Wits Tipps
Wichtig für gutes Arbeiten:
• Gute Werkzeuge (angenehmer Stuhl, guter Laptop, ausreichend hoher Tisch…)
• Gute Gesellschaft (Leute die dich verstehen und unterstützen)
• Um eine Kreativitätsblockade zu lösen: Mach etwas, was dir richtig Spass macht, geh an das Konzert deiner Lieblingsband etc.
• Gute Recherche! Am besten selbst aufgenommene Bilder oder Videos
Bei der Beziehung mit den Kunden gibt es zwei ausschlaggebende Begriffe:
Trust and Transparency!

 

Zur Person

Kleine grobe-Biografie
Hingerissen von seinem ersten Annecy-Festival wusste Dudok de Wit, dass auch er Teil dieser Branche sein will.

Er studierte Animation am West Surrey College of Art in England, anschliessend arbeitete er ein Jahr in Barcelona als Freelancer. Danach zog er nach London, um mit Richard Burden zusammen Werbefilme zu produzieren. Burden pushte Dudok de Wit immer mehr zu experimentieren. Es entstanden Werbefilme für Süssigkeiten, Autos, Wein, Eier und Hustensirup.

Dudok de Wit hat sogar einmal für Disney gearbeitet. Er war am Storyboard für „Beauty and the Beast“ mitbeteiligt. Disney hatte eben die Produktion der neuen Produktion aus finanziellen nach London verlegt, als dann aber überraschend „The little Mermaid“ als Riesenerfolg einschlug. Infolge dessen verlegte Disney die Produktion zurück in die Staaten. Ausserdem war Disney-Hohepriester Katzenberger nicht überzeugt vom erarbeiteten Storyboar und ordnete eine Neuerarbeitung an. Das war der Moment in dem Dudok ausstieg. „I don’t regret it, I am not a Disney Guy“ sagte er. Er arbeitet lieber alleine an vielen Dingen, als in einer klaren Hierarchie.

Er ging dann 1994 nach Frankreich in ein spezielles Programm im Produktionsstudio Folimage. In diesem Programm bekam er ein Budget für sechs Monate um einen Animationsfilm zu produzieren. Er brauchte jedoch etwas länger und zahlte die Differenz aus eigener Tasche, was sich definitiv lohnte. „The Monk and the Fish“ (1994) war ein voller Erfolg.

Mit dem Endprodukt gewann er mehrere Auszeichnungen, darunter ein César. Ausserdem wurde er für einen Oscar nominiert als „bester animierter Kurzfilm“.

 

Filme

 

„La Tortue rouge“ (2016)

Eines Tages bekam Dudok eine Mail. Die Mail war von niemand geringerem als Studio Ghibli. Ob Michael Dudok de Wit gerne mit ihnen einen Feature-Film machen würde? Dudok de Wit schwebt auf Wolke sieben. Ghibli hat noch nie mit einen nicht-japanischen Regisseur gearbeitet. Dann auch gleich noch ein Langfilm! Dazu kam noch, das Ghibli keinerlei Vorgaben bezüglich dem Stil oder der Story haben. Das überliessen sie voll und ganz Dudok de Wit. Dieser beschloss dann, eine Geschichte über ein Thema zu realisieren, das ihn schon lange beschäftigt. „A Story about a person without society influence“. Und so entstand „La Tortue rogue“.

Dudok präsentierte seine Geschichte über einen Schiffbrüchigen der auf einer einsamen Insel strandete Toshio Susuki. Miasaki war nicht beteiligt, dafür aber Takata. Die Geschichte wurde angenommen und die ersten Storyboard-Arbeiten begannen.

Mit dem Storyboard war das so eine Sache. Dudok de Wit hat das Storyboard sehr genau gezeichnet und auch noch viel zu viel Material (daraus wäre ein vierstündiger Film geworden). Am Storyboard, welches gleichzeitig das Animatic war, hat er von 2007 bis 2011 gearbeitet. Die Produzenten waren wohlwollend und gaben ihm diese Zeit, dafür war Dudok de Wit sehr dankbar.

Er entschied sich für einen semi-realistischen Stil (extrem kompliziert). Die Formen und Linien sind einfach gehalten. Damit der Look seinen einzigartigen Stil bekam, arbeitete Dudok viel mit Texturen.

Zuerst sollte der tiefbudgetierte Film von Hand auf Papier gezeichnet werden. Diese Idee wurde aber schnell aus praktischen Gründen verworfen. Danach zeichnete Dudok zum Ersten mal mit einem Cintiq. Der ganze Film ist 2D computeranimiert, bis auf die Schildkröte. Diese wurde wegen ihrer komplizierten Form in 3D erarbeitet.

Takata gab 2 bis 3 Mal im Jahr Feedback für ein paar Tage. Als er gegen Schluss stecken blieb, ging Dudok de Wit für 6 Wochen nach Japan um vor Ort direkt mit Ghibli zu arbeiten. Er arbeitete – und die Japaner sassen am Boden, assen Reis und gaben Feedback.

Die Produktion geriet gegen Ende in Verzug. Vor allem in der Animation waren sie am Schluss Wochen im Rückstand. Doch glücklicherweise schafften sie es doch noch rechtzeitig. Der Film konnte an Dudok de Wits lieblings-Filmfestival „KANE“ gezeigt werden.

 

Der Mensch

Nach diesen beiden Präsentationen der Masterclass und dem Industry Day Talk habe ich mir ein Bild von Michael Dudok de Wit machen können:
Er ist ein leidenschaftlicher, jedoch ruhiger Charakter, der sich viele Gedanken über seine Arbeit und Mitmenschen macht. Er hat grosses Interesse wie das menschliche Gehirn funktioniert und liebt Krabben („stupid, not cute, fast and funny“).

 

 

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Fantoche – das volle Programm

 

 

 

Fantoche 2017

Kurzfilmprogramme, Langfilme, Making-Ofs, eine Masterclass, Tabletalks, Recruting, Game Workshop, bis hin zu Apéros. Das Fantoche hat das alles zu bieten und vieles mehr.

In diesem Beitrag werde ich kurz ein paar diesjährige Fantoche-Themen anschneiden. In einem weiteren Beitrag gehe ich ausführlich auf Michael Dudok de Wit ein. Er war der grosse Fantoche-Star in diesem Jahr.

 

Gewinner

Zu aller erst kann ich mit grosser Freude sagen, dass unsere Schule ein paar Preise geholt hat. Herzliche Gratulation an folgende Gewinner:
HIGH SWISS RISK
Living Like Heta, Bianca Caderas, Isabella Luu, Kerstin Zemp, CH 2017
NEW SWISS TALENT
Immersion, Lalita Brunner, CH 2016
FANTASTIC SWISS & SWISS YOUTH AWARD
OOZE, Kilian Vilim, CH 2017

Wer sich noch für die anderen Gewinner interessiert kann das hier nachlesen.

 

Industry Day

Table Talks
Der Industry Day 2017 ist in drei Teile geteilt. Erstens Table Talks. Fachleute aus der Branche sitzen an einem Tisch zusammen, um über ein bestimmtes Thema zu reden. Die Zuhörer können von Tisch zu Tisch gehen. Hier ein Beispiel:

„Studio Table”
• Marwan Abdalla (Produzent und Writer Team Tumult, CH)
• Tom Box (Mitbegründer und Besitzer Blue-Zoo Productions, UK)
• Fabian Erlinghäuser (Animationsleiter Cartoon Saloon, IR)
• Mina Song (Filmemacherin Picnic Studios, UK)
Moderation: Frederic Siege
Dazu sind Themen vorgegeben. Das Gespräch ist jedoch sehr offen und kann in jede Richtung gehen. Die Zuhörer dürfen jederzeit Fragen stellen.

 

„Recruiting“
Nebenbei lief gleichzeitig das Rrecruiting. Man hatte die Möglichkeit sich für das Recruiting anzumelden und sich an den runden Tischchen bei folgenden Studios vorzustellen:
• Blue-Zoo, UK
• Golden Wolf, UK
• JApictures, CH
• Kenzan Studios, CH
• Kurzgesagt, DE
• Persona, UK
• Vaudeville Studios, CH

Highlight Michael Dudok de Wit
Im zweiten Teil kam das Industry Day Highlight: Michael Dudok de Wits Talk (siehe nächster Blog Post)

 

Links: Oliver Brunschwiler
Moderatorin: Jane Mumford

Tom Box

Links: Stefan Falconer
Rechts: Henry Purrington

Best Practice
Zum Schluss fanden drei Vorträge zum Thema Collaborations” statt. Die Beteiligten waren:
• Freitag, CH (Oliver Brunschwiler, Head of Brand & Crative Director)
• Blue-Zoo Productions, UK (Tom Box, Mitbegründer und Besitzer)
• Golden Wolf, UK (Stefan Falconer, Motion Graphic Designer; Henry Purrington, 3D Künstler)

Es beginnt mit dem Animationsprojekt Tarp Blanche” von FREITAG. Das Projekt kam durch den letzten Industry Day 2016 zustande. Momentan sind sie sich noch unsicher was mit den Endergebnissen passieren wird. Auf ihrer Website könnt ihr momentan drei von fünf Filmen anschauen.
Blue-Zoo stellt danach seine Vielfallt in Games, Serien und Werbung vor. Zu guter Letzt präsentierte Golden Wolf seine Zusammenarbeit mit Firmen wie Disney oder Nike. Hier kam auch immer wieder das Element des Zeitdrucks zum Spiel.

 

 

 

Animation Fucked up Nights

Der Tag endete natürlich mit einem Apero im Royal gleich anschliessend mit der „Animation Fucked up Nights“. Und einer darauffolgenden Party.

 

 

Moderator: Erik van Drunen
Rechts: Fabian Erlinghäuser

Coming Soon The Breadwinner

Eine persönliche Perle für mich war das Coming Soon von „The Breadwinner“. Fabian Erlinghäuser, Aniation Director von Cartoon Saloon, zeigte uns den Entstehungsprozess ihres Filmes. Mit diesem Film entfernt sich das Studio von ihrem ursprünglichen Stil und Storybereich. „Songe oft he Sea“ (2014) und „The Secret Life of Kells“ thematisieren beide stark Irland. „The Breadwinner“ ist ein Film mit Buchvorlage. Im Buch „The Breadwinner“ oder „Parvana“ (2000 von Deborah Ellis) geht es um das 11 jährige Mädchen Parvana, das in Afghanistan lebt. Den Umständen geschuldet muss sie für ihre Familie als „Breadwinner“ (=Familienernährer) arbeiten, verkleidet als Junge.

Malala Yousafzai die jüngste Nobel-Preis-gewinnerin, sagte das jedes Kind dieses Buch gelesen haben muss. Unterstützt wird der Film auch von Angelina Jolie. Wie ihr sehen könnt, ruhen viele Erwartungen auf dem Studio.

Doch nach diesem frühen Making-Off bin ich bereits Fan von diesem Film. Das Studio hat keine Mühe gescheut und jedes Detail ernstgenommen. Mit viel Recherche und atemberaubenden Bildern haben sie es wieder einmal hingekriegt, etwas grossartiges zu schaffen.

Leider müssen wir uns noch gedulden, die Weltpremiere ist im September 2017 in Toronto International Film Festival. Fabian Erlinghäuser befürchtete sogar, dass wir den Film in Europa erst im Mai 2018 zu Gesicht bekommen.

 

Leiter des WOrkshops: Livio Lunin

 

Präsentation Aaron Abt (ZHdK), Rhoda Berger (HSLU), Samuel Brunner (HSLU) mit ihrem Spiel „Kült“.

„Inbetween Animation and Gamedesign“-Workshop

In unserer Schule schon lange kein Geheimnis mehr, aber für die, die noch nie davon gehört haben, erkläre ich kurz um was es geht. Bei dem Workshop treffen sich Studenten von verschiedenen Schulen, um zusammen ein Mini-Game in +/-5 Tagen zu erstellen.

Unter der Leitung von Livio Lunin findet der attraktive Workshop am Fantoche statt. Gratis Unterkunft, Esssens-Gutscheine, ein Festival Pass und sogar eine Fantochetasche wird den Studenten zur Verfügung gestellt. Die Arbeits- und Schlafstätte liegt gleich neben dem Festivalcenter.

Dieses Jahr gab es viele Teilnehmer aus Deutschland von der Hochschule Ravensburg-Weingarten. Auch ein paar von der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdk). Und natürlich von der HSLU.

Die fertigen Games könnt ihr hier begutachten.

Impressionen aus dem Workshop

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Out of Home Animation

Landschaft

Macher:
Sarah Rothenberger
Müge Bulazar
Sophia Schönbornfelicia
Anastasija Kretzschmar

 

Fotograf: Filip Dippel
Mode: Lisa-Maria Ernst

 

Szene

Szene

Fotografin: Geena Gasser
Model: Nina Winiger

 

Bild der Unterkunft

Unterkunft in den Berner Alpen

Am Fantoche laufen die Filme der Studenten, die sich in die Berner Alpen gewagt haben um ihre Animationskünste auf die Probe zu stellen.

In der Fromatthütte in Blankenburg haben sich um die 30 Leute zusammengetan. Darunter waren Studenten aus der Hochschule Luzern Design & Kunst, Filmakademie Baden-Württemberg, Filmuniversität Babelsberg, Akademie der bildenden Künste Wien und der Kunsthochschule Kassel.

Was war das Ziel?

Sie hatten keinen Auftrag. Ziel war es jedoch Animationen mit und in der Umgebung zu machen. Ob Legetrick, Rotoskopie oder etwas vollkommen anderes, an Kreativität fehlte es den Teilnehmenden nicht.

Möchtet ihr mehr sehen? Dann geht zur Out of Home Animation am Fantoche Mittwoch, 6.9. um 14:15h im Trafo!

Wer ein Gratisticket möchte kann sich das über Facebook holen. Einfach den Anweisungen folgen.

 

https://www.facebook.com/Animation.Luzern/photos/a.410726362404880.1073741829.363105017167015/1194716600672515/?type=3&theater

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Fantoche – die Vorfreude steigt

Trailer von: Delia Hess

Alle Jahre wieder

Am 5.-8. September ist es wieder so weit – das Fantoche ist wieder da! Unsere alljährliche Beglückung in Baden bringt auch dieses Jahr eine grosse Auswahl an Lang- und Kurzfilmen mit sich.

Wer mehr über die Geschichte des Fantoche wissen möche, dem kann ich nur die die Fantoche Story empfehlen. Kleiner Spoiler: Einer der Fantoche-Mitbegründer von 1995 ist der von uns sehr geschätzte Theoriedozent Otto Alder.

Fantoche Highlights 2017

Die beiden Fokusprogramme diese Jahr sind „Brexit: Goodbye to All That?“ und „Drei Generationen: Kino, TV, Web“.

Wer auch gross dabei ist, ist Michael Dudok de Wit. Mit einer Masterclass und als Highlight am Industrie Day ist der mehrfach Oscar-nominierte Filmemacher vorne dabei. Er ist vorallem für seinen Kurzfilm «Daughter and Father» bekannt aber auch für seinen von Studio Ghibli produzierten Film «La Tortue Rouge», der letztes Jahr am Fantoche lief.

Und vergesst nicht, nach den HSLU-Abschlussfilmen Ausschau zu halten. Dieses Jahr laufen acht davon im Schweizer Wettbewerb – und ausserdem ist auch ein Film von unserem Dozenten Jochen Ehmann, sowie eine Arbeit von Naomi Erlich aus dem 3. BA mit dabei!

Schweizer Wettbewerb 1 & 2

Abschlussfilme 2017

Dinner Without Joe – Domino Macherel, Zéa Schaad

Transient – Oliver Rickli, Fabian Siegenthaler

Pack It Up – Samuel Flores, Jana Bula, Kevin Duong, Kitjan Lau

Living Like Heta ­– Bianca Caderas, Isabella Luu, Kerstin Zemp

OOZE – Kilian Vilim

Beyond Orange – Daniel Zinsstag, Géraldine Cammisar

 

Abschlussfilme 2016

Immersion – Lalita Brunner

Perfect Town – Anaïs Voirol

 

Die Teufelsbrücke von Uri – Jochen Ehmann

Scottish Muslim Voices – James McLeod & Naomi Erlich

– Leoni Dietrich –

 

Festivalauftritt und Printgestaltung: Bivgrafik GmbH

Konzept und Gestaltung: Natalie Bringolf, Kristin Irion, Elias Müller, Nadine Ochsner, Vera Reich, Yvonne Schneider, Ramona Tschuppert, Dominik Kurmann

Sujet und Plakat 2017: Vera Reich

Annecy 2017 – Das Festival

Das Annecy Animationsfestival kann man sich so vorstellen: Es ist ähnlich wie das Fantoche, nur grösser und mit mehr Anime. Annecy ist eine kleine Stadt etwa eine Stunde Busfahrt von Genf entfernt. Für europäische Verhältnisse teuer, aber immer noch günstiger als die Schweiz.

Angekommen in Annecy liefen wir noch mit unseren Koffern gleich zum Festivalzentrum um unsere Pässe zu holen.  Das Gelände ist etwa 10min vom Busbahnhof entfernt und mit den Tickets gibt es auch gleich Rabatt für die ÖV. Zusätzlich erhielten wir noch einen gratis Annecy Rucksack mit etlichen Programmheftchen und Flyern.

Gerade erst angekommen, rannten ein paar von uns schon zu ihren ersten Vorführungen. Hat man Glück und bereits eine Reservation, kann man einfach gemütlich ins Kino laufen, seine Karte scannen lassen und platznehmen (ist alles elektronisch hinterlegt). Hat man noch keine Karte, steht man erst mal an und hofft, dass man noch rein darf. 10min vor Filmbeginn werden dann die Wartenden je nach Anzahl freigebliebener Plätze hereingelassen.

Hier seht ihr ein kurzes Video zum Aufenthalt unserer Klasse in Annecy, gefilmt und geschnitten von Samantha Leung (Danke Samantha!). Das Video fängt die Stimmung des Festivals recht gut ein und führt durch einige Stationen. Aber Bilder sagen mehr als tausend Worte und Videos erst recht, also schaut es euch einfach gleich selbst an!

 

Das Festival besteht aus drei Hauptteilen. Der erste und offensichtlichste Teil  sind natürlich die Filme. Daneben gibt es noch Meetings und den Mifa Campus.

 

Filme

Ob Lag-/ oder Kurzfilm, Experimental oder Kommerz, FSK 6 oder 18 beim Annecy Programm ist für jeden was dabei. Im grossen Pathé Kinokomplex werden die meisten Filme gezeigt. Insgesamt flimmern in 11 Sälen Animationen über den Schirm. Bei den Midnights Specials beim Festivalcenter laufen alternativ zu den neuen Filmen alte Klassiker wie zum Beispiel „Perfect Blue“ und „Akira“. Und wenn man genug von geschlossenen Kinosälen hatte, kann man auch der Wiese platznehmen und sich gemütlich dem Openair Kino hingeben.

Alle der über 500 gezeigten Filme wird niemand schaffen, aber das Niveau jedes einzelnen ist sehr hoch. Am Schluss dieses Blogeintrag findet Ihr noch eine Liste der Filme, welche mir besonders gefallen haben.

 

Meetings

Mein persönlicher Favorit sind die Meetings. Viele wichtige und spannende Infos, guter Tipp für Studenten.

Einfach gesagt sind Meetings Präsentationen zu einem bestimmten Thema von verschiedenen Firmen oder Personen. Hier habe ich ein paar interessante als Beispiel aufgelistet, selber war ich aber nur in dreien davon. Für „Disney“ oder „Glen Keane“  musste man, wenn man rein wollte, sicher mindestens drei Stunden vorher anstehen.

  • Chat With Walt Disney Animation Studios: An Interactive Portfolio Workshop
  • Glen Keane: Thinking like a Child
  • Join The Force: A Chat With ILM Recruitment
  • „Rogue One“ a Case Study in Virtual Production
  • Guillermo del Toro: Conversation With Guillermo del Toro

 

Mifa Campus

Der Anlass für Networking für Animatoren/-innen die Business machen wollen.

Mit dem Studentenpass konnten wir auch einen Tag in die Mifa. Die Mifa ist ein Treff für verschiedene Firmen und Schulen aus allen Ländern, die sich präsentieren um Werbung zu machen und/oder Leute anzuwerben. Die Bewerbungen erfolgen in der Regel jeweils vor dem Festival, während dem Festival finden aber oft Vorstellungsgespräche statt. Visitenkarte ist an der Mifa ein muss. Es gibt auch viele coole Merchandise-Produkte, wer auf diese aus ist, geht am besten gleich zu Beginn auf die Jagt.

 

 

Was kann man sonst noch machen?

In Annecy gibt es neben Kino, Mifa und Meetings auch noch viele andere Beschäftigungsmöglichkeiten. „Glace essen“, allgemein einfach Essengehen, ein Velo mieten und Studentenparties. Auch gibt es viele interessante Geschäfte, z.B.: Einen kleinen Künstlerladen gleich in der Nähe des Geländes, einen Comicshop (fast alles auf Französisch…), beim Festivalcenter hat es auch einen Artbook/Comic/Movie/Figuren/Fanartikel/alles-mögliche-Laden, perfekt um sich die Zeit zwischen zwei Filmen zu vertreiben!

Und natürlich gaaanz viele andere Studenten, ideal für einen internationalen Austausch. Hierfür gibt es sogar Veranstaltungen von Annecy selbst wie zum Beispiel: „Student Snack Time“ und „Shorts & Breakfast“.

 

Das war’s von Annecy. Alles in Allem hatten wir extrem viel Spass. Das Filmfestival ist empfehlenswert, da es so breit ist, ist für alle was dabei. Probiert es am besten einfach selbst aus. Es ist auf jeden Fall ein Erlebnis für sich.

 

 

Meine Lieblingsfilme

Langfilme

Weiterempfehlen bei den Langfilmen kann ich „Feature Film in Competition 7: Lou Over the Wall“. -Bei diesem Anime geht es um eine Art Meerjungmädchen das auf einen High School Jungen trifft. Ein äusserst „süss“ und „humorvoll“ erzählter Film. Auch empfehlenswert ist der „Feature Film in Competition 5: Loving Vincent“ . Leider konnte ich mir kein Ticket ergattern, aber ich habe nur gutes über den Film gehört. Am Fantoche wird er ebenfalls gezeigt und auch gleich das Making Off dazu!

 

Kurzfilme

Bei den Kurzfilmen ist mir vor allem  „Graduation Films in Competition 2“ ins Auge gestochen. Eine echte Goldgrube an Kurzfilmen wie „Juliette“ und „Garden Party“.

ine persönliche Überraschung für mich war für das Kurzfilmprogramm: Commissionned Films in Competition mit vielschichtigen Videos wie: Giedré „Les Rois des animaux“, „Human Right Explained“, Moby „Are you Lost in the World Like Me?“.

 

 – Leoni Dietrich –

 

 

Annecy 2017 – Vor dem Festival

Der Animationsjahrgang 2016 geht zum Animationsfilmfestival nach Annecy, das grösste Animationsfilmfestival in Europa! Ich habe euch hier ein paar Informationen zusammengestellt, die nützlich sein können für das Festival, manche mehr manche weniger. Ihr könnt sie aber auch gern einfach so lesen um zu erfahren wie wir/ich Annecy erlebt haben.

 

Ticket und Reservation

Das Ticket für die Erstklässler organisiert die HSLU. Zu allererst erhielte wir einen Zugangscode für die Reservation. Das Programm kann man sich schon lange vor der möglichen Reservation ansehen und sich Favoriten zusammenstellen. An einem bestimmten Tag um eine bestimmte Uhrzeit (bei uns war es 15:00h) werden die Plätze für Reservationen freigegeben. Innerhalb weniger Sekunden waren die beliebtesten Filme und Präsentationen ausgebucht. Hierzu muss man aber auch wissen, dass bestimmte Vorführungen bereits vor unserer möglichen Reservationszeit ausgebucht waren, da Leute mit anderen Tickets bereits vorher buchen konnten.

Annecy Tipp Nummer 1: Macht eine Liste und reserviert so schnell ihr nur könnt. Schnelles Internet ist ein muss, macht es nicht auf dem Schulserver, so wie 90% unserer Klasse…

Habt ihr aber keine Reservation, so könnt ihr immer noch vor Ort anstehen um in den Film zu kommen und hoffen, dass eine Reservation frei wird. Beim Annecy Campus habt ihr Internetzugang.

 

Anreise und Unterkunft

Mitte Juni sind wir mit dem ganzen zweiten Semester der Animation und ein paar Viertsemestlern nach Annecy zum Filmfestival gefahren.

Wer Geld sparen will kümmert sich am besten um ein Gruppenbillet, bei uns war das die gute alte Rhoda, herzlichen Dank an dieser Stelle. Insgesamt haben wir 15 Euro für Hin-und Rückreise gezahlt. Und auch bei der Unterkunft heisst es: je früher desto besser. Wir haben uns in Gruppen in verschiedenen Hotels platziert, eine Jugendherberge für alle wäre natürlich noch besser gewesen. Jedoch haben wir uns trotzdem immer wieder angetroffen. Annecy ist zwar grösser als das Fantoche aber immer noch übersichtlich und wir hatten ja Internet.

–Leoni Dietrich–

 

Beitragsbild: Annecy Poster gestaltet von: Kevin Manach und Ugo Bienvenu beide Gobelins Alumnis