Naku Days 2020

looking back at one week of wicked workshops

Students don’t always show up at school, but when they do they must have a good reason for it. And this summer, they had a very good one.

Eager to escape from the OwnRooms Animation Studio a handful of refugees found shelter in the abandoned ruins of what used to be the heaven of creativity, gossip and drama.

Armed with graphic tablets and facial masks they stepped through the ashes where they also happened to find ancient pieces of technology that enabled them to reactivate the transmitter which they continued to call Twitch. And they only had one goal: To send a signal of unity to all the living animators, and to bring knowledge to all the survivors and also to learn dark magic.

And so they assembled a team of great experts in order to teach what has never been taught before:

From the godly act of creating stylized characters to the unknown art of animating four-legged forgotten creatures the students enhanced their skills with wicked tricks and workflows of only the finest kind. Eventually they merged their powers to summon masters from outer space asking them for guidance on the uncertain path of animation.

Delighted by all the expertise, the students left the ruins to reflect and contemplate and also to recover their strengths as they will be from great value for the years to come.

Thanks to all those generous souls getting out of their way to share their wisdom!

Ghost Leopard – Aline Schoch am Locarno Film Festival

Kaum hatte Aline Schoch ihren Bachelor in Animation absolviert, schon wurde sie mit ihrem Abschlussfilm MEGAMALL ans Internationale Film Festival Locarno eingeladen um dort ihre Premiere zu feiern – im Jahr, als die Corona-Welle dem roten Teppich den Garaus machte. Warum das Festival dieses Jahr nicht ganz so international war, und was sie an Rolltreppen fasziniert, erzählt sie uns bei einem Gazosa im Vögeligärtli Luzern.

  • Aline, wie war’s in Locarno?

Es war spannend! Aber es fühlte sich auch sehr komisch an. Sehr wenige Leute waren da. Die berühmte Piazza war komplett leer! Sie hatten dafür Bilder um die Piazza herum aufgestellt mit Fotos davon, wie es in früheren Jahren ausgesehen hatte. Das Filmprogramm war reduziert, es hatte natürlich weniger Zuschauer, und es gab auch gar keine internationale Gäste. Dafür nationale FilmemacherInnen. Das ganze Drumherum eines Festivals fehlte dieses Jahr. Es gab keinen Ort wie ein Festivalzentrum, wo man hingehen und Leute treffen konnte. Es war mehr wie Familienurlaub, mit baden und Pizza essen.

Die überraschend leere Piazza in Locarno, 2020.
  • Und wie war dein Urlaub, so als Festivalbesucherin?

Ich war drei Tage in Locarno und bekam leider keinen Festivalpass…  das «Pardi di Domani» Programm (in dem auch MEGAMALL gescreent wurde) konnte ich umsonst schauen gehen, mit Voranmeldung. Aber sonst hätte ich mir online ganz regulär ein Ticket reservieren und kaufen müssen. Die Festivalorganisation hat sich jedoch viel Mühe gemacht, in dieser schwierigen Situation das Festival doch in diesem Rahmen durchzuführen.

  • Hast du auch andere «Pardi di Domani» getroffen?

Ja, ein Paar Filmemacher aus Lugano und aus der Westschweiz, die mit ihren Filmen auch dort Premiere feierten. Wir trafen uns nach dem einen Filmblock, gingen danach ein Bier trinken und tauschten uns etwas aus. Veronica Montaño und Joel Hofmann von Studio Eisprung habe ich leider nur ganz kurz gesehen!

  • Wie war die eigentliche Premiere deines Films, als er zum ersten mal gescreent wurde?

Es war zwar sehr entspannt, weil das Kino fast leer war. Trotzdem war ich schon ziemlich nervös als ich auf die Bühne gehen und etwas sagen musste! Das Interview mit Kurator Tizian Büchi wurde trotz allem hochoffiziell geführt, und es war ein riesiges Kino. Aber da sah ich dann meine Familie in der ersten Reihe, die luganeser Filmemacher ganz hinten, dann noch etwa 10 Nasen, und das war’s. Das hat mir dann ein wenig die Nervosität genommen. Da dieses Jahr das grosse Drumherum sowie der rote Teppich fehlten, lief alles etwas entspannter. Dann waren auch Schlarpen kein tabu.

  • Wie waren die Reaktionen auf deinen Film?

Bis jetzt habe ich ihn vielen Leuten gezeigt und gutes Feedback gekriegt. Auch in Locarno bekam ich sehr schönes Feedback. Oft waren sie erst mal begeistert von der Technik. Da die meisten Gäste dort Realfilmer sind, können sie sich den Workflow gar nicht vorstellen. Und auf inhaltlicher Ebene finden viele die Rolltreppenmetapher schön, und auch die unaufdringliche Art wurde oft angesprochen. Was ich damit erzählen wollte, scheint anzukommen!

Still aus dem Film MEGAMALL von Aline Schoch, 2020
  • Und was willst du damit erzählen?

Tizian Büchi, der Kurator, hat mich gefragt wie ich auf die Idee gekommen bin. (Dafür muss ich mir noch einen guten Satz zurechtlegen, sonst weiss ich nie wo beginnen) Von Anfang an ging’s mir darum, mich mit dem Konsum auseinanderzusetzen. Ich stellte mir Fragen wie: Wie viel brauche ich? Wieviel konsumiere ich? Brauche ich alles was ich konsumiere? Kann ich nicht konsumieren? In den zahlreichen Stunden, die ich zur Recherche in Shoppingmalls verbrachte, erschien mir die Rolltreppe als Verbindendes Element. 

Meine Abneigung gegenüber diesen Rolltreppen machten sie waren für mich zum perfekten Bild für diese Thematik. Eine Rolltreppe ist eine Art Loop. Es geht immer weiter und weiter, so wie der Konsum und meine Auseinandersetzung damit ebenso endlos scheinen. Das bringt die Geschichte auch in einen absurden Kontext.

  • Warum nerven dich Rolltreppen?

Rolltreppen an sich sind ja nichts schlechtes. Manchmal sogar sehr wichtig! An Bahnhöfen und Flughäfen z.B., damit man schnell viele Menschen befördern kann. Aber das Problem ist, dass die Menschen draufstehen und dann eifach warten, bis sie oben sind. Sie werden passiv und lassen sich bequem transportieren. Diese Passivität und Selbstverständlichkeit nervt mich. Man kann die Geschwindigkeit, die man eigentlich hätte, gar nicht nutzen, weil alle aufhören zu laufen.

Und im Einkaufs-Kontext ist der Gedanke, der mich stört, dass sie gebaut wurden um das Konsumieren möglichst bequem zu gestalten. Damit auch Geschäfte, die in höheren Etagen des Einkaufszentrums liegen gut verkaufen. Es geht darum den Konsum zu fördern. Es gibt auch so absurde kleine Rolltreppen! Die kleinste Rolltreppe der Welt überbrückt lediglich vier oder fünf Treppenstufen. Sicher hat das für einige Leute einen grossen Nutzen, aber…

  • Abschliessend zusammengefasst – war es trotz den speziellen Umständen für dich schön, in Locarno Premiere gefeiert zu haben?

Ja, auf jeden Fall, aber es war schon eher speziell. Aber da es momentan überall so ist, spielt’s keine grosse Rolle. Dadurch, dass der Film in Locarno gelaufen ist und Teil der offiziellen Selection war, gibt es dafür andere Festivals die mich angefragt haben, den Film einzuschicken. Darüber bin ich sehr froh. Aber der Film hat noch kein grosses Publikum erreicht. MEGAMALL läuft auch am Fantoche (wo es reguläre ZuschauerInnen geben wird), und auch wenn er dort keine Premiere hat läuft er dort im Wettbewerb. Ich freue mich sehr, dort Leute zu treffen und mit ihnen über die Filme zu diskutieren!

Die Trickfilmemacherin Aline Schoch hat 2020 ihren Bachelor in Animation erhalten. Sie kommt visuell “eher aus der experimentellen Ecke” (Zitat Aline), arbeitet mit Projektionen und als VJ (u.a. mit «Teichprojektion» mit Alumni Louis Möhrle) und hat im Sounddesign ein festes Standbein gefunden (mit “Noisy Neighbours” unter der Leitung von Sound-Dozent Thomas Gassmann). Momentan arbeitet sie mit “Teichprojektion” an Visuals für ein Musikprojekt, welches einen Liederabend von klassischen Komponistinnen zusammenstellt.

https://www.noreenaline.com/

https://www.facebook.com/pages/category/Video-Creator/Teichprojektion-869950953206863/

Hasta la Vista, HSLU!

Another year, another class, and another Anigrill!!

But before we delve into details about how fun the barbecue was, lets congratulate the third year students first!!

My dear ex-classmates and former almost-friends, as your fellow ex-classmate, I congratulate all of you who have graduated and also all of you who almost graduated! Not only did you make it out alive, you even did so with much elan and elegance that I have no doubt you all will continue being badasses in the future and kick away all the lemons or whatever that life throws at you with easiness.

Be proud of what you have accomplished until now and be excited of what you are going to do from now on. And if you ever come across a job you don’t wanna take, just remember that one ex classmate…

Lets also congratulate the second and first year who have safely passed this not so ordinary school year and wish them a fun and relaxing Summer holiday so they will tackle the new school year with new motivation and energy.

As a last Farwell to the third year students, it is a tradition in our department to have a grilling time together at the end of each school year, which we dearly call Anigrill.

The get-together also serves for the teachers and other students to see each other one last time before everyone part for their Summer holiday.

So when words got out the barbecue got canceled, everyone got sad. It just doesn’t feel right to end the year without our special Anigrill.

However! Our headmaster gave it his all to get permission from the higher up and he got it! Thank you very much Jürgen!

Master of fire: no anigrill is complete without headmaster Jürgen Haas wielding the tongs.

So now that it was certain the anigrill would take place, everyone eagerly prepared in advance salads and dessert to go with the grilled food. And thanks to those efforts it resulted in a deliciously diverse buffet for both vegan and meat lover! Mmmmhhh! En guete! (yes yes, there was little meat but there was still meat)

Let’s not forget the social distancing though! To remind everyone of the social distancing, the Ani students taped the ground with distance marking so nobody crossed each other personal space.

We don’t want to help spreading the virus any further.

Jochen Ehmann and Christian Gasser enjoying a refreshing beverage AND meeting hygiene standards at the same time. Cheers, guys!

However! That doesn’t mean we cannot be cheerful.

Because this was the first time since the lockdown where everyone got to see each other in real life instead on a screen, one could see smiles on each students and teachers face.

As expected, the personal contact between human is still the best. No hightech webcam can beat that.

2D-animation legend Jesùs Perez waving goodbye after over 10 years at our school!

Our headmaster also shared the same thought which he expressed in his speech.

One could say the highlight of the day was Jürgen giving a speech.

He usually has a resting grim face, but he can be really cute sometimes. That sometimes is when he gives a speech.

Besides thanking everyone, he also encouraged the students to help each other.

But what am I saying, who expresses his thought better than the man himself?? So let’s watch it!

Last but not least, a big big thanks to aaaall the teachers and assistants who made it possible for us students to safely pass this school year. Thank you all. Have a nice Summer and stay animated!!!

And the first “Bergli”-Award goes to…

The Jugendfilmtage Zurich is a Swiss film festival for children and young adults, dedicated to showcasing the directors, actors and animators of tomorrow. This year our students council acted as jury to nominate the winner of our first “Bergli” award for young animation talents!
The award was hand-sculpted by our head of department himself: Jürgen Haas.

We were planning on presenting this mysterious award to the winner at this year’s prize-giving ceremony of the Jugendfilmtage Zürich, but now the corona crisis has forced everyone to make bis organisational changes. In an extraordinary effort, the Jugendfilmtage Zurich have turned into an online-festival in just under a week – congratulations!
And although our staff at the animation department are scrambling to make necessary adjustments in online teaching, our head of department took time out of his busy schedule to read out the laudatio himself. Take a look!

And here is the slightly more official laudatio from our students council jury, in German:

“Wir waren überrascht und erfreut von der hohen Qualität der Einreichungen. Obwohl sie von verschiedensten Teams stammten – Einzelpersonen, Gruppenarbeiten, betreute Klassen – hatten alle eine sehr originelle Idee und eine spannende, kreative und schön animierte Umsetzung. «Jackpot» hat einen starken Erzählstil, ein tolles Konzept vom visuell dargestellten Bankaccount, und ein ansprechendes Design der Figuren und Szenen. «Balloon» beinhaltet sehr aufwändige perspektivische Hintergründe, Szenen mit vielen gleichzeitig animierten Figuren, und ein poetisches Ende, das uns sehr gefiel. «Geldbaum» hat die Technik des Cutout optimal genutzt und beinhaltete viele schöne, berührende und auch lustige Details in der Animation. Doch am meisten hat uns eine Einzelarbeit überzeugt. Hier wurde eine sehr originelle und unheimliche Welt kreiert, die uns faszinierte aber auch schaudern liess. Vor allem das Sounddesign ist auf sehr hohem Niveau, und arbeitet mit vielschichtigen und überlegten Kompositionen. Der Regisseur traut sich, beängstigende Situationen zu beschreiben, lässt seine Hauptfigur leiden, am Ende aber doch siegen. Ein Auge für die Cinematographie und ein Ohr für Klangwelten mischen sich hier zu einer beeindruckender Eigenleistungen.
Herzliche Gratulation, Rachim Jau für “2020: Odyssee im Weltraum” !

Otto Alder: LIAA und die HSLU

Otto Alder an der LIAA
Otto Alder at the Lucerne International Academy of Animatino (LIAA) 2009

Diesen Herbst ging unser geliebter Otto Alder in Pension. Nach 17 (sic!) Jahren an der Animationsabteilung der Hochschule Luzern, Design & Kunst. Wir möchten euch Otto’s schöne Abschiedsrede nicht vorenthalten.

Ebenfalls ist dies der ideale Moment, um zu präsentieren, was Otto (unter Anderem) während seiner Zeit an der HSLU Einmaliges zu Stande gebracht hat: die LIAA – the Lucerne International Academy of Animation. Ein Event, der 2009 zum ersten Mal in Luzern stattfand mit dem Überthema: Dramaturgy in Animation. Ihr findet ab sofort HIER die gesammelten Talks dieses wunderbaren Events mit renommierten Gästen wie: The Brothers Quay, Yuri Norstein, Agnieska Pawlowska, Priit Pärn und vielen mehr!

Otto Alder’s Abschiedsansprache

“Guten Tag zusammen,

Ich weiss gar nicht richtig was sagen. Bin unsicher. Schliesslich gerät man im Leben nur einmal in eine solche Situation.

Meine Zeit ist zu Ende.

Bin seit einem halben Jahr im Ruhestand und schaue auf 17 Jahre an der HSLU zurück. Das war für mich eine klasse Zeit und ich hatte grosse Freude, selbstbestimmte Arbeit, ein gutes Kollektiv, war nie krank, die Studierenden waren hoch motiviert und die Bezahlung war auch gut! Dabei waren die Anforderungen immer herausfordernd und es gab keine Bequemlichkeit. Aber ich denke ohne Unbequemlichkeiten, wäre das alles doch ziemlich langweilig und wir würden alle bald in Dauerschlaf versinken. Also das war zu verhindern.

Es gibt auch viele Menschen an der Schule – noch – manche sind schon gar nicht mehr da – bei denen möchte ich mich gerne bedanken. Natürlich bei euch allen, die ich noch kenne, denn ich kenne tatsächlich die Hälfte von euch nicht mehr. Aber ich kann nicht alle nennen, darum greife ich ein Paar Personen raus die mir ganz wichtig waren.

An erster Stelle ist dies die Silvia Henke. Silvia, wir haben 17 Jahre zusammen gearbeitet, unglaublich. Du bist 17 Jahre lang die Chefin der Theorie hier an der Schule, ich finde das grossartig. Und es war auch immer gut, mit dir zusammen zu arbeiten. Insbesondere hat mir gefallen: deine Professionalität und deinen Respekt gegenüber mir, natürlich. Ganz herzlichen Dank! Silvia hat mir den Freiraum auch geboten, der ganz wichtig war, und der es mir möglich gemacht hat, einen Unterricht zu gestalten für die Animation, die auch der luzerner Situation angepasst ist. Ohne diese Freiheit wäre das sicher nicht so gut geworden. Silvia, ich habe sehr gerne mit dir gearbeitet, dankeschön.

Ich muss aber auch den Gerd Gockell nennen. Er ist leider nicht da. Gerd, herzlichen Dank dir, denn er war es der praktisch vor 19 Jahren immer wieder bei mir angerufen hat und mich gebeten hat, ich möge doch nach Luzern kommen und mit ihm und seinen Kollegen die Animationsabteilung voranzubringen, denn die wurde damals neu aufgestellt. Und Gerd musste tatsächlich drei Mal anrufen bis ich dann bereit war zu sagen: ok, ich mache das jetzt ein Mal und probiere es aus. Und wenn ich das Gefühl habe, ich habe den Studierenden was zu vermitteln, dann sehen wir weiter. Und dann ist es so gekommen dass ich tatsächlich 17 Jahre hier in Luzern hängen geblieben bin. Gerd, obwohl du nicht da bist, dankeschön.

Gerd war ein sehr guter Kollege weil er hatte eine Ruhe, es ist unglaublich, solange er noch Chef der Abteilung war, mit welcher Ruhe er praktisch seine Arbeit geleistet hat und durch alle Stürme geführt hat. Und wie wir ja heute sehen ist die Animationsabteilung sehr gut aufgestellt. Insbesondere haben wir heute auch einen sehr guten Dirigenten, Jürgen Haas.

Und, Jürgen, bei dir möchte ich mich insbesonders noch dafür bedanken, dass du mich unterstützt hast beim Hinausgleiten in meinen Ruhestand. Ich sage euch, das ist tatsächlich einen Schnitt in der Karriere, wenn man plötzlich, nachdem man viele Jahre eine Tätigkeit gemacht hat, und von heute auf morgen bricht das praktisch weg… da gibt es den einen oder anderen Phantomschmerz. Jürgen, ich danke dir.

Und die Geschichte der Animation ist ja doch eine sehr, wie soll ich sagen, tatsächlich auch stürmische Geschichte gewesen. Und das ist glaube ich auch gut so, denn Stürme, die wirbeln ja einiges auf.

Wir hatten zuerst dieses 4-jährige Studium, wir mussten die Abteilung neu etablieren, wir mussten Evaluationen durchlaufen, und dann kam kurz darauf die Abteilung an die Baselstrasse, dann kam die Umstellung Bachelor zu Master, dann kam der Umzug hierher, und die Weiterentwicklung der Abteilung hier… und nun sehe ich die Abteilung Animation auf bestem Wege. Ich denke, die Animation ist für die Schule eine ganz wichtige Abteilung, weil zum einen: es ist eine grosse Abteilung – viele Studierende – aber sie trägt den Namen der Hochschule weit in die Welt hinaus. Immer wenn ich unterwegs war, und ich sah dann einen Film aus unserer Schule, und da stand da das Logo der Hochschule Luzern, Design & Kunst, muss ich sagen: da kam ein bestimmter Stolz auf. Und ich war sehr zufrieden. Und wie wir letzte Woche feststellen konnten: in Baden am Fantoche hält dieser Erfolg an. Es ist also nicht nur, wie sagt man, selbsternannter Erfolg, sondern es ist Erfolg der tatsächlich weltweit immer wieder unterstrichen wird. Daher glaube ich, ist es für die Hochschule Luzern sehr wichtig auf diese Abteilung besonders zu achten – auch in der Zukunft, wenn ich nicht mehr da bin.

Tatsächlich der beste Lohn den ich bekommen habe war die Arbeit mit den Studierenden. Das ist ist nicht selbstverständlich, aber unsere Studierenden waren – meistens – hoch motiviert. Sie wussten was sie wollten, und sie haben alles eingesetzt um das auch zu erreichen. Und in der Zusammenarbeit, insbesondere in der Projektarbeit, war das eine sehr befriedigende Sache. Ich hatte grosse Lust mit den Studierenden zu arbeiten, und auch das eine oder andere Tischfussballspiel zu spielen. Aber insgesamt hält diese Arbeit frisch, sie hält jung, und bringt einen weiter und fördert unglaublich die Motivation. Allen gewesenen und jetztigen Studierenden – herzlichen Dank!

So, und jetzt: es war nicht alles Sonnenschein. Jürgen hat es kurz angeschnitten. Es gab auch Niederlagen. Diese Konferenz die vor 10 Jahren hier in Luzern stattgefunden hat war für mich eine sehr wichtige Angelegenheit weil es mir darum ging, Theorie und Praxis zu verbinden – Forschung zu treiben – und von meiner Sichtweise war diese Veranstaltung sehr wichtig, hat bis heute Nachwirkungen. Ich höre immer wieder von Leuten: wie geht’s weiter in Luzern mit eurer Konferenz? Es ging nicht weiter. Ich bin auf Watte gestossen. Alle fanden diese Veranstaltung wichtig und gut, und alle sagten, das müsse man wiederholen. Jetzt sind 10 Jahre vergangen, nichts ist passiert. Liegt’s an mir? Ich weiss es nicht. Wahrscheinlich bin ich nicht der richtige Kämpfer für eine solche Angelegenheit. Das war die Niederlage.

Und schon komm ich fast zum Schluss: es wird viel über «Smart Cities» geredet in letzter Zeit. Auch hier, natürlich, in Emmenbrücke. Das Viscosi-Areal betreffend. Ich muss sagen,  wenn ich aus dem Fenster schaue, ich bin bestürzt über die Trostlosigkeit, in welchem Umfeld unsere Schule hier eingebettet ist. Ich sehe kein Grün. Also ich glaube wir brauchen, bevor wir die Smart City brauchen, eine grüne City. Daher denke ich, es ist eure Aufgabe, alle zusammen, in diese Richtung in den nächsten Jahren noch vor der Smart City tatsächlich hier wirklich eine Verdjungelung voranzutreiben! Und ich wünsche mir, dass, wenn ich in 2 Jahren mal zu Besuch komme, dass ich vor lauter Grün den Eingang nicht mehr finde.

Ich glaube da müsste wirklich eine Initiative von D&K kommen, weil wir nicht warten können bis irgendjemand irgendetwas unternimmt. Wir stehen wirklich ökologisch vor dem Abgrund und ich denke es wäre eine kleine, aber wichtige Massnahme, in diese Richtung eine Veränderung vorzunehmen.

Das war’s! Jetzt nur noch ein Paar Wünsche für euch alle. Zuerst alles Gute natürlich. Dann wünsche ich euch viele kritische Renitente – sogar – Studierende, logischerweise. Ich wünsche der Hochschule Luzern einen internationalen multikulturellen Campus – da gibt es glaube ich auch noch manche Defizite. Und, selbstverständlich, wünsche ich viel Glück zusammen, und seid wohl – aber nicht zu viel Bequemlichkeit.

Dankeschön.”

Living Lines Workshop 2020

Diesen Februar wurde zum ersten Mal der „Living Lines Workshop“  – ein Vertiefungskurs für 2D Animation – an der Hochschule Luzern Design & Kunst durchgeführt, und zwar von zwei Alumni: Amélie Cochet und Louis Möhrle, aka Studio PIAF. Wie kam dieser Workshop zu Stande und wie war die Woche für die Beteiligten? Wir baten Amélie und Louis, uns ihre Erfahrungen zu schildern.

Louis Möhrle und Amélie Cochet aka Studio PIAF

“Die Idee entstand während des Filmfestivals Locarno an einem späten Abend. Sie gärte aber schon lange in unseren Köpfen – bereits während den drei Jahren unseres Studiums in Animation wünschten wir uns sehnlichst eine 2D Version der LUMAA. Als dies auch im Sommer nach unserem Abschluss noch in den Sternen zu stehen schien, entschieden wir uns – noch nicht ganz so ernsthaft – einfach selber eine „2D LUMAA“ auf die Beine zu stellen.

Wir fingen damit an, mit unserer Idee auf verschiedene Leute aus der Schweizer Animations-Szene zu zu gehen und waren überrascht, wie viele uns darin ermutigten oder uns sogar ihre Hilfe anboten; es schien tatsächlich ein allgemeines Bedürfnis zu sein.

Also begannen wir damit uns ernsthafter damit auseinanderzusetzen: wir überlegten uns was wir an Infrastruktur und Lehrpersonen brauchten; wo, wann und wie das Ganze stattfinden sollte und wie wir es finanzieren könnten. Ein anderer Aspekt war, herauszufinden, wie wir das Interesse der Leute dafür wecken; wer unsere Zielgruppe ist; was wir persönlich davon erwarten und wie wir die Werbung möglichst weit streuen könnten. Wir verfassten eine Konzeptskizze und gingen auf die Abteilungsleiter des BA Animation an der HSLU zu, die uns ebenfalls in unserem Vorhaben bekräftigten und sofort ihre Unterstützung zusagten.

Schliesslich hatten wir alles zusammen: Dozierende, Räumlichkeiten, Materie, einen groben Zeitplan und einen Wochenaufbau. 

Die erste Ausführung war ein Erfolg – es wurde viel gelehrt und gelernt, gelacht und ausprobiert. Wir haben den einwöchigen Kurs in verschiedene Themen gegliedert und diverse Aufgaben zur Verfügung gestellt, aus denen die Teilnehmenden eine passende auswählen konnten, mit der sie sich während der Woche zu den unterschiedlichen Themen auseinandersetzen konnten. 

Frederic Siegel (links) und Veronica L. Montaño (rechts) machten als Dozierende den Einstieg in die Materie und gaben am Montag und Dienstag Inputs und Feedback zu den Themen Staging, Keyframes und Characterdesign. Weiter ging es am Mittwoch und Donnerstag mit Justine Klaiber und Nino Christen, die Acting, Lip Sync und Basic Animation unterrichteten und den Teilnehmenden individuelles Feedback auf ihre jeweiligen Szenen gaben. Zu guter Letzt gab Etienne Mory am Freitag den Teilnehmenden Feedback und Einblicke in das erstellen eines Tie Downs und in verschiedene Aspekte der 2D FX Animation. Am Samstag profitierten die Teilnehmenden von der Infrastruktur und konnten frei und nach Belieben an ihren Szenen weiterarbeiten. Den Abschluss machten wir alle zusammen am Sonntag mit einer Kino-Session, wo wir die entstandenen Projekte sehen und kommentieren konnten. Wir beendeten den Kurs schliesslich mit einer ausführlichen Feedbackrunde auf die ein kleines Apéro und gemütliches Beisammensein folgte.  

Mit dem Elan, den wir nun nach dem ersten Kurs haben, setzen wir uns gleich an die Planung der nächsten Durchführung im 2021. Da wir bester Zuversicht sind, dass der „Living Lines Workshop“ jährlich durchgeführt werden kann und sollte – werden wir alles daran setzen, eine angemessene Dauer gewährleisten zu können und den Kurs auf die Spitze der Professionalität zu treiben, damit die Teilnehmenden in Zukunft maximal davon profitieren können. Wir haben bereits Pläne für den nächsten Kurs und Ideen, wie wir diese umsetzen und finanzieren können.

An dieser Stelle danken wir noch ganz herzlich den Dozierenden der ersten Ausgabe: Veronica L. Montaño, Justine Klaiber, Etienne Mory, Nino Christen und Frederic Siegel! Sie waren mit grossem Engagement, Kompetenz und Begeisterung am Werk – es war eine wahre Freude mit ihnen! Auch den Teilnehmenden des ersten Kurses ein herzliches Dankeschön für euer Vertrauen und eure Rückmeldungen, es hat uns sehr gefreut, zu sehen wie motiviert ihr an der Arbeit wart!

Die Kursteilnehmer des LLW 2020

Wir würden uns freuen, bei einer nächsten Ausgabe wieder begeisterte Animatorinnen und Animatoren an Bord zu haben, die mit Begeisterung Neues lernen und diese Plattform für ihre persönliche Weiterbildung und Vertiefung in der Kunst der 2D Animation nutzen wollen.

Informationen zur nächsten Durchführung wird es in baldiger Zukunft auf diversen Kanälen geben. Ihr findet den Living Lines Workshop auf Instagram und Facebook, folgt uns dort, um immer auf dem neuesten Stand zu bleiben und Einblicke in den ersten Kurs zu erhalten!

Bleibt gespannt und geschmeidig

Herzlich
Louis Möhrle & Amélie Cochet 
aka Studio PIAF

Living Lines Workshop auf Facebook
Living Lines Workshop auf Instagram

LIAA: the Lucerne International Academy of Animation

The Lucerne International Animation Academy (LIAA) took place in winter 2009 and was organised by esteemed Swiss animation expert (and beloved tutor at our Lucerne animation department) Otto Alder. The topic of this international meeting of filmmakers, film historians and animation experts was to discuss the topic of dramaturgy in animation in a broad and individual approach.
After some years of hibernation, video recordings of the talks have now been edited and uploaded to be shared with the world. We’re very happy and excited to share these with you, since they contain rare and exclusive insights into the thoughts and approaches of some of the animation world’s most renowned artists, among others: Priit Pärn, Yuri Norstein, Agnieszka Pawlowska, The Brothers Quay, David O’Reilly and many more…
Enjoy, explore, share!

-> TO THE FULL COLLECTION

4 Animation Masters

Animation Masters 2020: 4 talks by 4 internationally renowned filmmakers in March

March is marching swiftly towards us, and so it’s time to announce this year’s Animation Masters talks! We’re very pleased that we got confirmations from all four of our wishlist for this year, and we think you’ll be as excited as we are to hear them!

All talks take place from 17:30 – 19:00 in the Cinema REX in the ground floor of building 745 of the HSLU complex in Emmenbrücke.

March 4th / Mauro Carraro (CH)
Mauro, a skilled draughtsman who works with CGI in a visually artistic style, is probably best known in Switzerland for his film “Aubade” based on lake Geneva’s stunning views, as well as his travel diary “Hasta Santiago”. His last film “59 secondes” has already won more awards than we can mention here, so let us just say that it is a must-see for all Swiss animators!
http://www.mapo-mapos.com/

March 11th / Tomasz Popakul (PL)
Anyone who visited an animation festival in 2013 probably saw Popakul’s first polarising film “Ziegenort” in multiple categories. Now his new film “Acid Rain” is making waves and pushing the visual and narrative boundaries of CGI animation. What a trip…
http://www.polishshorts.pl/en/editor/2480/tomasz_popakul

March 18th / Nienke Deutz (NL)
Nienke’s film “Bloeistraat 11” has had an incredible festival year. In a surprising mix of stop-motion and 2D she tells a touching and delicate coming-of-age-story, leaving the viewers time and space to dive into the atmosphere of those summer days and the feelings of children at the cusp of adulthood.
http://nienkedeutz.com/bloeistraat-11/

March 25th/ Martina Scarpelli (DK)
Her visually challenging and at times disturbingly dark film “Egg” has won more than 40 international awards so far. It was produced Lana Tankosa Nikolic who you know from the Animation Workshop, Viborg – where Martina also has her workbase. We’re thrilled that she will be joining us to talk about her personal and artistic process in animation filmmaking.
https://martinascarpelli.com/egg-2

Otto Alder: a fond farewell

Diesen Herbst ging unser geliebter Otto Alder in Pension. Nach 17 (sic!) Jahren an der Animationsabteilung der Hochschule Luzern, Design & Kunst. Wir möchten euch die Laudatio von Jürgen Haas sowie Otto Alder’s Abschiedsrede nicht vorenthalten, und beginnen mit der Laudatio.

Ebenfalls ist dies der ideale Moment, um zu präsentieren, was Otto (unter Anderem) während seiner Zeit an der HSLU Einmaliges zu Stande gebracht hat: die LIAA – the Lucerne International Academy of Animation. But more to that in the next post!

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Otto Alder (links) mit Jürgen Haas, in zeremoniellem Appenzellerhut.

Laudatio von Jürgen Haas

“Otto ist Legende.
Das wissen hier die wenigsten.
Die wenigsten wissen ob seiner Herkunft und seiner Leistungen.

Otto kommt aus Schorndorf, 30km östlich von Stuttgart, wo er eine kaufmännische Lehre absolvierte. Doch Otto – bekennender Linker – wollte die Welt mitgestalten und er hat eindrückliche Fussabdrücke hinterlassen. Die Schorndorfer Manufaktur, das Theaterhaus Stuttgart, das Stuttgarter Trickfilmfestival, das Trickfilmfestival Fantoche in Baden, und die Studienrichtung Animation in Luzern: alles heute erfolgreiche Institutionen.

Doch Otto wäre nicht Otto, würde ihn sein Misstrauen in den Kapitalismus nicht beständig zwicken.So hat er diese Spielstätten stets dann verlassen, wenn sie Gefahr liefen, vom Kommerz eingeholt oder gar verraten zu werden. So stellt sich die frage, ob er uns nun verlässt, nur weil er eben in den Ruhestand muss, oder ob wir uns eventuell doch gefährdet sehen sollten, unsere künstlerische Identität au’s Spiel zu setzen? Er wird es uns vielleicht eines Tages verraten. Ach was sag ich. Ein Appenzeller verrät nichts, das kennen wir hinreichend aus der Werbung.

Ihr fragt euch nun: “Wie, Appenzeller?”
Otto kommt zwar aus Schorndorf, aber ist doch ein echter Appenzeller, woher sein Vater ausgewandert war. Und wenn man das weiss, sieht man es auch sofort: Gross, kräftig, mit lassohaftem Charme.

Otto ist Animation.
Das ist Liebe und Leidenschaft und unveränderlich mit seiner Person verbunden. Er hat sich ein furchterregendes Wissen angeeignet und dieses unserer Hochschule zugute kommen lassen – hier hat er zum Glück kein Geheimnis draus gemacht.
Heutzutage hätten wir keine Chance mehr, solch einen Menschen für die Schule zu gewinnen, die akademischen Spielregeln wissen das geschickt zu verhindern.
Doch gerade dieser zutiefst unakademische Mensch otto hat ein in der Welt der Animation immer noch mit Ehrfurcht gerauntes Ereignis initiieret, die LIAA, die es 2009 schaffte, die grössten des Animationsfilms in Luzern zusammen zu bringen. 

Schade, dass es die akademische Welt nicht schaffte, diesem Ereignis eine nachhaltige Fortsetzung zu sichern. Er hat ein einzigartiges Archiv von 20.000 Animationsfilmen aus 100 Jahren gesammelt. Leider ist es der akademischen Welt nicht möglich, dieses zu erfassen und auszuwerten. Es ist einfach zu gross.

Vielleicht ist das gut so, denn so müssen und dürfen wir Otto in Persona immer wieder als unseren Gast in Luzern begrüssen, wo er stets willkommen sein wird. Sehr viel haben wir ihm zu verdanken.
Jedoch wird dies nicht so einfach sein, denn er wird weiterhin viel auf Reisen sein, in seinem geliebten Russland und auf den grossen festivals, wo sein Wort immer noch viel Gewicht hat, und wo sein Appenzeller Gen der Verschwiegenheit in rätselhafter weise ausgeschaltet scheint.

Otto ist somit die ideale Verkörperung des begriffs “glokal”: mit der Heimat verbunden, in der Welt zu Hause.Und damit er seine tatsächlichen Wurzeln nie vergisst, wollen wir ihn noch zum schnell König ernennen von einem neuen Kleinstkanton: Appenzell Meta-rhoden, gelegen im malerischen Ort Schorndorf, bei Stuttgart in Europa auf der Welt.”


Abschiedsrede von Otto Alder

Guten Tag zusammen,
Ich weiss gar nicht richtig was sagen. Bin unsicher. Schliesslich gerät man im Leben nur einmal in eine solche Situation. Meine Zeit ist zu Ende.
Bin seit einem halben Jahr im Ruhestand. Und schaue auf 17 Jahre an der HSLU zurück. Das war für mich eine klasse Zeit und ich hatte grosse Freude, selbstbestimmte Arbeit, ein gutes Kollektiv, war nie krank, die Studierenden waren hoch motiviert und die Bezahlung war auch gut! Dabei waren die Anforderungen immer herausfordernd und es gab keine Bequemlichkeit. Aber ich denke ohne Unbequemlichkeiten, wäre das alles doch ziemlich langweilig und wir würden alle bald in Dauerschlaf versinken. Also das war zu verhindern.

Es gibt auch viele Menschen an der Schule – noch – manche sind schon gar nicht mehr da – bei denen möchte ich mich gerne bedanken. Natürlich bei euch allen, die ich noch kenne, denn ich kenne tatsächlich die Hälfte von euch nicht mehr. Aber ich kann nicht alle nennen, darum greife ich ein Paar Personen raus die mir ganz wichtig waren.

An erster Stelle ist dies die Silvia Henke. Silvia, wir haben 17 Jahre zusammen gearbeitet, unglaublich. Du bist 17 Jahre lang die Chefin der Theorie hier an der Schule, ich finde das grossartig. Und es war auch immer gut, mit dir zusammen zu arbeiten. Insbesondere hat mir gefallen: deine Professionalität und deinen Respekt gegenüber mir, natürlich. Ganz herzlichen Dank! Silvia hat mir den Freiraum auch geboten, der ganz wichtig war, und der es mir möglich gemacht hat, einen Unterricht zu gestalten für die Animation, die auch der luzerner Situation angepasst ist. Ohne diese Freiheit wäre das sicher nicht so gut geworden. Silvia, ich habe sehr gerne mit dir gearbeitet, dankeschön.

Ich muss aber auch den Gerd Gockell nennen. Er ist leider nicht da. Gerd, herzlichen Dank dir, denn er war es der praktisch vor 19 Jahren immer wieder bei mir angerufen hat und mich gebeten hat, ich möge doch nach Luzern kommen und mit ihm und seinen Kollegen die Animationsabteilung voranzubringen, denn die wurde damals neu aufgestellt. Und Gerd musste tatsächlich drei Mal anrufen bis ich dann bereit war zu sagen: ok, ich mache das jetzt ein Mal und probiere es aus. Und wenn ich das Gefühl habe, ich habe den Studierenden was zu vermitteln, dann sehen wir weiter. Und dann ist es so gekommen dass ich tatsächlich 17 Jahre hier in Luzern hängen geblieben bin. Gerd, obwohl du nicht da bist, dankeschön.

Gerd war ein sehr guter Kollege weil er hatte eine Ruhe, es ist unglaublich, solange er noch Chef der Abteilung war, mit welcher Ruhe er praktisch seine Arbeit geleistet hat und durch alle Stürme geführt hat. Und wie wir ja heute sehen ist die Animationsabteilung sehr gut aufgestellt. Insbesondere haben wir heute auch einen sehr guten Dirigenten, Jürgen Haas. Und, Jürgen, bei dir möchte ich mich insbesonders noch dafür bedanken, dass du mich unterstützt hast beim Hinausgleiten in meinen Ruhestand. Ich sage euch, das ist tatsächlich einen Schnitt in der Karriere, wenn man plötzlich, nachdem man viele Jahre eine Tätigkeit gemacht hat, und von heute auf morgen bricht das praktisch weg… da gibt es den einen oder anderen Phantomschmerz.
Jürgen, ich danke dir.

Und die Geschichte der Animation ist ja doch eine sehr, wie soll ich sagen, tatsächlich auch stürmische Geschichte gewesen. Und das ist glaube ich auch gut so, denn Stürme, die wirbeln ja einiges auf. Wir hatten zuerst dieses 4-jährige Studium, wir mussten die Abteilung neu etablieren, wir mussten Evaluationen durchlaufen, und dann kam kurz darauf die Abteilung an die Baselstrasse, dann kam die Umstellung Bachelor zu Master, dann kam der Umzug hierher, und die Weiterentwicklung der Abteilung hier… und nun sehe ich die Abteilung Animation auf bestem Wege. Ich denke, die Animation ist für die Schule eine ganz wichtige Abteilung, weil zum einen: es ist eine grosse Abteilung – viele Studierende – aber sie trägt den Namen der Hochschule weit in die Welt hinaus. Immer wenn ich unterwegs war, und ich sah dann einen Film aus unserer Schule, und da stand da das Logo der Hochschule Luzern, Design & Kunst, muss ich sagen: da kam ein bestimmter Stolz auf. Und ich war sehr zufrieden. Und wie wir letzte Woche feststellen konnten: in Baden am Fantoche hält dieser Erfolg an. Es ist also nicht nur, wie sagt man, selbsternannter Erfolg, sondern es ist Erfolg der tatsächlich weltweit immer wieder unterstrichen wird. Daher glaube ich, ist es für die Hochschule Luzern sehr wichtig auf diese Abteilung besonders zu achten – auch in der Zukunft, wenn ich nicht mehr da bin.

Tatsächlich der beste Lohn den ich bekommen habe war die Arbeit mit den Studierenden. Das ist ist nicht selbstverständlich, aber unsere Studierenden waren – meistens – hoch motiviert. Sie wussten was sie wollten, und sie haben alles eingesetzt um das auch zu erreichen. Und in der Zusammenarbeit, insbesondere in der Projektarbeit, war das eine sehr befriedigende Sache. Ich hatte grosse Lust mit den Studierenden zu arbeiten, und auch das eine oder andere Tischfussballspiel zu spielen. Aber insgesamt hält diese Arbeit frisch, sie hält jung, und bringt einen weiter und fördert unglaublich die Motivation. Allen gewesenen und jetztigen Studierenden – herzlichen Dank!

So, und jetzt: es war nicht alles Sonnenschein. Jürgen hat es kurz angeschnitten. Es gab auch Niederlagen. Diese Konferenz die vor 10 Jahren hier in Luzern stattgefunden hat war für mich eine sehr wichtige Angelegenheit weil es mir darum ging, Theorie und Praxis zu verbinden – Forschung zu treiben – und von meiner Sichtweise war diese Veranstaltung sehr wichtig, hat bis heute Nachwirkungen. Ich höre immer wieder von Leuten: wie geht’s weiter in Luzern mit eurer Konferenz? Es ging nicht weiter. Ich bin auf Watte gestossen. Alle fanden diese Veranstaltung wichtig und gut, und alle sagten, das müsse man wiederholen. Jetzt sind 10 Jahre vergangen, nichts ist passiert. Liegt’s an mir? Ich weiss es nicht. Wahrscheinlich bin ich nicht der richtige Kämpfer für eine solche Angelegenheit. Das war die Niederlage.

Und schon komm ich fast zum Schluss: es wird viel über «Smart Cities» geredet in letzter Zeit. Auch hier, natürlich, in Emmenbrücke. Das Viscosi-Areal betreffend. Ich muss sagen,  wenn ich aus dem Fenster schaue, ich bin bestürzt über die Trostlosigkeit, in welchem Umfeld unsere Schule hier eingebettet ist. Ich sehe kein Grün. Also ich glaube wir brauchen, bevor wir die Smart City brauchen, eine grüne City. Daher denke ich, es ist eure Aufgabe, alle zusammen, in diese Richtung in den nächsten Jahren noch vor der Smart City tatsächlich hier wirklich eine Verdjungelung voranzutreiben! Und ich wünsche mir, dass, wenn ich in 2 Jahren mal zu Besuch komme, dass ich vor lauter Grün den Eingang nicht mehr finde. Ich glaube da müsste wirklich eine Initiative von D&K kommen, weil wir nicht warten können bis irgendjemand irgendetwas unternimmt. Wir stehen wirklich ökologisch vor dem Abgrund und ich denke es wäre eine kleine, aber wichtige Massnahme, in diese Richtung eine Veränderung vorzunehmen.

Das war’s! Jetzt nur noch ein Paar Wünsche für euch alle. Zuerst alles Gute natürlich. Dann wünsche ich euch viele kritische Renitente – sogar – Studierende, logischerweise. Ich wünsche der Hochschule Luzern einen internationalen multikulturellen Campus – da gibt es glaube ich auch noch manche Defizite. Und, selbstverständlich, wünsche ich viel Glück zusammen, und seid wohl – aber nicht zu viel Bequemlichkeit.

Dankeschön.

Ani-Xmas 2019 and… Burning Buildings?

That’s just how we roll. Animation students went out with a bang to end the year 2019 with a Christmas Party Ani-Xmas Party! On top of that, we celebrated the soon to be retired 2D Animation professor, Jesús Perez, through a Dance Battle… animation style! People will dance according to the 12 Principles of Animation, like squash and stretch. Of course, it was Jesús who won the dance battle by a land slide.

In addition, students submitted their animations to commemorate Jesús’s job at the school, a wholesome treat for family audiences. After putting all the animations together with the integration of the Dance Battle theme, it resembles a music video. Thank you to all the students who contributed wonderful animations! (credits at the end of the video 1:15)

Unlike other years, we provided a vegetarian alternative to this year’s grill with veggie patties, soy bacon, and grilled cheese. No more Bratwürste! (Which means that grill master Jürgen is in dire need of a new GIF…) Disposable cutlery was replaced with reusable ones, how eco-friendly.

What better way to spend the Ani-Xmas than burning down some buildings? Rather than simply throwing cardboard models of buildings into recycling, the students had the better idea to burn them down…. With fireworks. Oh and how spectacularly did they burn!

As we enter 2020, as every year, we aim to work harder and produce better animation! And also significantly improve our dance battle skills.

Text and photos by Jacqueline Carter

Videos by Lukas Biere

Info Days 2019

This year’s Info Days (Info Tage), an open house, at the HSLU D&K in Emmenbrücke reflects a new beginning for the school and highlights the new buildings 745 and 744. All departments of the Design and Kunst branch can finally be found all in one place, unlike before with half the school located 3 kilometers away. Collaborations and other interactions between departments can now be executed far more easily.

Now we focus on Animation! As every year, Jürgen Haas delivered a wonderful talk at the Aktionshalle delving into the history of animation, its real world applications, and what possibilities students have during and after their studies. The audience is then led on tours around the school showcasing its infrastructure from the Sound/recording rooms, the REX, computer rooms, and the Atelier (students’ office spaces – Pixar style). The Animation department played screenings of student films in the school’s personal theater (the REX), a VR/AR workshop, and an Info Bar.

Our animation department inspires new students to advance and sharpen their animation skills to gain a competitive edge into the industry, or simply develop as an artist. The department provides a range of animation techniques for students to try out, such as 2D/Zeichnentrick, 3D/CGI, stopmotion/Puppetanimation, and experimental techniques like sand on glass.

HSLU is a school for aspiring animators in Switzerland to strengthen their craft and release their creativity to produce memorable films. The faculty pushes for each student’s greater potential and expands their perspective for the animation medium, whether it be 2D, 3D, stopmotion, or some new form for animation. Here, you are welcome to try anything out.

For those who were not able to come by this year, don’t worry! We hold this event every year at the last two days of November. Keep an eye out for the Info Bar, where you can enjoy some snacks and a drink while having a conversation with our students and faculty. We will gladly answer any questions you may have.

We look forward to our new students for 2020!

Text and photos by Jacqueline Carter